Fette haben einen schlechten Ruf. Sie machen krank und dick, heißt es. Aber so ganz richtig ist das nicht, denn es kommt darauf an, welche Fette Sie zu sich nehmen. Mehrfach ungesättigte Fette, auch PUFA genannt (vom Englischen: Poly Unsaturated Fatty Acids), sind überlebenswichtig.

Der Körper bildet daraus wichtige Stoffe, die uns gesund halten. Aufpassen sollten Sie jedoch bei gesättigten Fettsäuren, den tierischen Fetten. Sie wandern auf die Hüfte, können Arterien verstopfen und den Cholesterinspiegel erhöhen.

Omega-3-Fettsäuren sind essenziell – nicht nur in der Schwangerschaft


Omega-3-Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen. Man nennt sie deshalb auch essenziell. Sie gehören zu den Stoffen, die wir durch unsere Nahrung ausreichend aufnehmen müssen. Das tun wir hauptsächlich über Kaltwasserfischarten wie Hering oder Makrele, aber auch in bestimmten Pflanzenölen wie Raps-, Leinsamen- oder Sojaöl stecken viele Omega-3-Fettsäuren.

Omega-3-Fettsäuren: individueller Bedarf

Der Bedarf eines Erwachsenen an Omega-3-Fettsäuren ist abhängig von seinem Körpergewicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt circa 0,5 Prozent der benötigten Gesamtenergie in Form von Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen.

Bei dem durchschnittlichen Kalorienbedarf einer normalgewichtigen Frau von etwa 2.000 Kalorien sind das beispielsweise zehn Kalorien. Das entspricht etwa einem Gramm Omega-3-Fettsäuren pro Tag.

Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft


Omega-3-Fettsäuren sind wichtige Bausteine für die Augen und Nervenzellen. Außerdem spielen sie eine wichtige Rolle für das Abwehrsystem und die Blutgerinnung. Auch in der Schwangerschaft sind Omega-3-Fettsäuren von großer Bedeutung. Sie werden speziell für die Gehirnentwicklung des Babys benötigt.

In den letzten Jahren sind diese Fette vermehrt in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses gerückt. Studien haben gezeigt, dass sich Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft sehr gut mit Omega-3-Fettsäuren versorgt waren,

  • motorisch wie kognitiv besonders gut entwickeln,
  • weniger Allergien aufweisen und
  • nachhaltig schlanker

Auch bei den Müttern zeigten sich positive Effekte: Wochenbettdepressionen können durch eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren vermindert werden. Darum nehmen viele Schwangere regelmäßig Fischölkapseln ein.

Omega-3-Fettsäuren scheiden die Geister


Trotz der zahlreichen Studien zu Omega-3-Fettsäuren sind die Ergebnisse aber nicht eindeutig. Eine positive Wirkung sehen viele Wissenschaftler tatsächlich in den frühen Stadien von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, es gibt aber auch Studien, die dem widersprechen. Was die Wirkungen während der Schwangerschaft betrifft, so herrscht ebenfalls in vielen Punkten Uneinigkeit.

Es scheint jedoch eine auffällige Veränderung zu geben: Bei der gezielten Zufuhr von Omega-3-Kapseln wird die Schwangerschaft durchschnittlich um einige Tage verlängert. Das Geburtsgewicht ist dadurch auch etwas erhöht. Fischöl kann also das Risiko einer Frühgeburt senken. Um sich ausreichend mit Omega-3-Fettsäuren zu versorgen, müssen schwangere Frauen jedoch nicht zwangsläufig zu Kapseln greifen. Mit zwei Mahlzeiten Fisch pro Woche kann man diesen Bedarf ebenfalls decken.

Tipp: Gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind Matjes, Lachs und Makrele. Schwangere Frauen sollten die Fische jedoch gebraten, nicht roh verzehren!

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Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren