Häufig gestellte Fragen zur 24. Schwangerschaftswoche


Was passiert in der 24. Schwangerschaftswoche mit dem Baby?

In der 24. Schwangerschaftswoche wächst das Baby schnell und ist etwa 29 Zentimeter groß.1 Seine Bewegungen werden deutlicher und es entwickelt einen Schlaf-Wach-Rhythmus. Die Organe reifen weiter, vor allem die Lunge und das Gehirn. Auch die Fingernägel und Zehennägel beginnen zu wachsen.

Welche Veränderungen geschehen in der 24. Schwangerschaftswoche bei der Mutter?

In der 24. Schwangerschaftswoche wächst der Bauch weiter, die Bewegungen des Babys werden deutlicher wahrgenommen. Mögliche Veränderungen bei der Mutter sind Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme und Kurzatmigkeit. Ebenso kann der Blutdruck aufgrund der Schwangerschaftshormone ansteigen.

Welche Beschwerden treten in der 24. Schwangerschaftswoche auf?

In der 24. Schwangerschaftswoche sind Symptome wie Blähungen, ein harter Bauch und ziehende Schmerzen im Bereich des Rückens, Unterleibs oder auch in der Leistengegend möglich. Ruhe und Entspannung können die Beschwerden lindern. Bei anhaltenden oder besorgniserregenden Beschwerden sollten Sie jedoch einen Arzt aufsuchen.

So geht’s dem Baby in der 24. Schwangerschaftswoche


Rund 29 Zentimeter ist das Kind in der 24. Schwangerschaftswoche schon groß und wiegt dabei stattliche 550 Gramm.1 Das kleine Köpfchen misst einen Umfang von etwa 22,5 Zentimetern, der Bauchumfang circa 17 Zentimeter.2 Im Ultraschall lässt sich deutlich die Form eines vollständigen Babys erkennen. 

Sogar Sitzen ist für das Baby in der Gebärmutter schon möglich, weil die Knochen jetzt beginnen, sich zu festigen. Da es ständig größer und kräftiger wird, sind auch die Bewegungen noch deutlicher zu spüren. Durch die Entwicklung des Babys verändert sich zudem die Zusammensetzung des Fruchtwassers, welches nun nicht mehr klar ist, sondern abgestorbene Hautzellen, Haare und Harnstoff des Ungeborenen enthält.

Ab jetzt kann das Baby schmecken

Die Geschmacksknospen im Mund sind nun vollständig ausgebildet, wodurch das Kleine zum allerersten Mal das Fruchtwasser schmecken kann. So wird bereits vor der Geburt der Geschmackssinn trainiert. 

Wie schmeckt Fruchtwasser?

In der Regel schmeckt Fruchtwasser leicht süß – vergleichbar mit einer Tasse Tee und einem Löffel Zucker darin. Es wird jedoch angenommen, dass die Essensgewohnheiten der Mutter einen Einfluss auf den Geschmack des Fruchtwassers haben können und bereits im Mutterleib die Geschmacksvorlieben des Babys geprägt werden.

Entwicklung der Augen

Die Augenlider des Baby sind ausgebildet und es beginnt ab der 24. Schwangerschaftswoche allmählich damit, die Augen zu öffnen. Die Iris, die die zukünftige Augenfarbe des Kindes zeigt, ist noch unpigmentiert, es fehlt also noch die eigentliche Farbe.  

Die endgültige Augenfarbe wurde bei der Verschmelzung des elterlichen Erbguts während der Befruchtung bereits festgelegt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder hellere Augen bekommen, steigt in der Regel, wenn beide Elternteile weniger braunes Pigment besitzen.3 

Illustration zu verschiedenen Augenfarben, die das Baby in der 23. Schwangerschaftswoche entwickeln kann.

Die Haut wächst

Im sechsten Schwangerschaftsmonat steht das Wachstum der Haut im Vordergrund. Die Haut des Fötus ist noch dünn und fast durchsichtig. Blutgefäße, Knochen und innere Organe sind gut zu erkennen. In einer dreidimensionalen Ultraschalluntersuchung sieht man, dass die Haut des Babys noch faltig und runzlig ist. Das liegt daran, dass sich die äußere Hautschicht (Epidermis) schneller entwickelt als die darunter liegende Fettschicht. Erst in den nächsten zwei Monaten bildet sich genügend Fett im Unterhautgewebe, um die Haut straffer und dicker zu machen. Auch nach der Geburt ist das Unterhautfettgewebe noch nicht vollständig ausgebildet, weshalb Neugeborene beispielsweise kälteempfindlicher sind als Erwachsene.4

So wird das Gewicht bestimmt

Aufgrund der gefestigteren Knochen kann der Arzt in der 24. Schwangerschaftswoche das Gewicht des Kindes genauer bestimmen. Mit dem Ultraschallgerät misst er:  

  • biparietaler Kopfdurchmesser: Querdurchmesser des kindlichen Kopfes 
  • frontooccipitaler Kopfdurchmesser: Kopfdurchmesser, gemessen von der Stirn zum Hinterkopf  
  • Abdomenumfang: Umfang des Bauches  
  • Abdomendurchmesser: Durchmesser, von vorne nach hinten unterhalb des kindlichen Herzens  
  • Abdomen anterior-posterior: Längsdurchmesser des Bauches vom Bauchnabel bis zur Wirbelsäule  
  • Femurlänge: Länge des Oberschenkelknochens  

Mithilfe dieser Messungen errechnet der Arzt dann das ungefähre Gewicht. So findet er heraus, ob das Wachstum des Kindes normal ist. 

Dopplersonografie in der 24. Schwangerschaftswoche

Das ist ein spezielles Ultraschallverfahren zur Messung der Geschwindigkeit des Blutflusses. Mediziner stellen dadurch fest, ob bestimmte Organe oder Gewebe ausreichend mit Blut versorgt werden. Dadurch lässt sich die Durchblutung der Plazenta und des fetalen Kreislaufs überprüfen und sicherstellen, dass das Baby ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.

Der Körper der Mutter in der 24. SSW


Bei einigen Frauen kann sich der Druck auf die Blase etwas verringern, da das wachsende Baby im Bauch nach oben wandert und so weniger direkt auf die Harnblase drückt. Häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen kommt nun möglicherweise seltener vor.

Plötzlicher Harndrang kann bleiben

Die Gebärmutter liegt nun zwar höher und drückt nicht mehr auf die Blase, aber auch das Baby wächst und gedeiht. Durch die zunehmenden Bewegungen des Kindes, beispielsweise Tritte in Richtung der Blase, ist es auch in der 24. Schwangerschaftswoche nicht selten, dass die Mutter abrupten Harndrang verspürt.

Bei vielen Frauen steigt auch das allgemeine Wohlbefinden deutlich an, weil die typischen Schwangerschaftsbeschwerden weniger werden. Sie sind aktiver, kontaktfreudiger, haben wieder Lust auf Bewegung und auch ihre Mitmenschen bemerken, dass es ihnen gut geht.  

Völlig beschwerdefrei wird allerdings auch die 24. Schwangerschaftswoche nicht verlaufen. In dieser Phase der Schwangerschaft sind folgende Symptome möglich:5 

  • Blähungen: Der erhöhte Progesteronspiegel während der Schwangerschaft kann zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung und Blähungen führen. Um Beschwerden zu lindern, sollten Sie blähende Lebensmittel vermeiden und mehrere kleine Mahlzeiten essen. 
  • Harter Bauch: Ein gehärteter Bauch kann auf eine Überanstrengung hinweisen. Sie sollten sich entspannen und auch die Rücksprache mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Frauenarzt ist ratsam. 
  • Ziehende Schmerzen: Durch die Tatsache, dass die Gebärmutter ständig weiterwächst, werden die Haltebänder überdehnt, was zu ziehenden Schmerzen im Bereich des Rückens, Unterleibes oder der Leiste führen kann, die die meisten Frauen bis zum Ende ihrer Schwangerschaft begleiten. Treten die genannten Symptome auf, kann vor allem Ruhe Abhilfe schaffen: Legen Sie eine kurze Verschnaufpause auf dem Sofa ein, um ein Nachlassen der Beschwerden zu fördern. Wenn die Schmerzen über längere Zeit bestehen bleiben oder bis in das Kreuzbein ausstrahlen, ist es ebenfalls ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Es könnten auch andere Gründe wie beispielsweise eine orthopädische Ursache oder vorzeitige Wehen der Auslöser für die Beschwerden sein. 

Tipp!

Tun Sie sich etwas Gutes und vereinbaren Sie zum Beispiel einen Termin für eine Yoga-Stunde, Schwangerschaftsmassage oder eine ähnliche Wellnessanwendung.

Die Plazenta arbeitet in der 24. Schwangerschaftswoche auf Hochtouren


Mit gut einem halbem Kilo ist das Baby gar nicht mehr so klein. Und je größer das Baby, desto mehr Nahrung wird benötigt. Deshalb ist es wichtig, dass die Mutter besonders auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achtet. Kann der Körper nicht genügend Vitamine über die Nahrung aufnehmen, sind Nahrungsergänzungsmittel eine Möglichkeit, um eventuelle Mängel auszugleichen. Vor der Einnahme sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt sprechen oder sich in der Apotheke beraten lassen. 

Normalerweise stellt es für die Plazenta (Mutterkuchen) kein Problem dar, das Baby zu versorgen. Zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft ist die Plazenta bereits voll ausgebildet. In einigen Fällen (zum Beispiel bei einer Mehrlingsschwangerschaft) droht jedoch eine Überlastung und die Versorgung des Babys kann gefährdet sein. Sobald die Plazenta nur noch eingeschränkt funktioniert und die Nährstoffversorgung des Kindes nicht gesichert ist, sind unter Umständen Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen zu befürchten. Mediziner sprechen dann auch von einer Plazentainsuffizienz

Schon gewusst?

Eine Plazentainsuffizienz tritt nur bei drei bis fünf Prozent der Frauen auf, vermehrt sind davon werdende Mütter betroffen, die an Diabetes oder Bluthochdruck leiden.2 Auch Blutarmut, versteckte Infektionen sowie Nikotin und Alkohol begünstigen eine Insuffizienz des Mutterkuchens.

Rhesusunverträglichkeitstest in der 24. Schwangerschaftswoche


Zu Beginn der Schwangerschaft wird der Rhesusfaktor der Mutter mittels Blutuntersuchung bestimmt. Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder ist der Rhesusfaktor vorhanden (rhesus-positiv) oder nicht (rhesus-negativ). Bei einer rhesus-negativen Mutter und einem rhesus-positiven ersten Kind (durch Vererbung vom rhesus-positivem Vater), können die Blutzellen des Kindes in den Kreislauf der Mutter gelangen, was bei ihr zur Bildung von Abwehrzellen gegen die rhesus-positiven Blutkörperchen führt (Unverträglichkeitsreaktion).  

Bei einer erneuten Schwangerschaft mit einem rhesus-positiven Baby gelangen diese Antikörper dann über die Plazenta in den Kreislauf des Kindes und greifen dort die Blutkörperchen an. Das verursacht beim zweiten Kind Komplikationen wie beispielsweise: 

  • Blutarmut (Anämie)  
  • Neugeborenengelbsucht 

Rhesusunverträglichkeit – keine Gefahr für das erste Kind

Bei Erstgebärenden hat das für Kind und Mutter zunächst keine Relevanz, Risiken bestehen nur für ein möglicherweise geplantes Geschwisterchen. Bei rhesus-positiven Frauen besteht generell keine Gefahr für Mutter und Kind.

Um eine Rhesusunverträglichkeit beim zweiten Kind zu verhindern, erhalten rhesus-negative Mütter während der Schwangerschaft beziehungsweise nach der Geburt prophylaktisch eine Anti-D-Gabe. Diese soll verhindern, dass bei einem rhesus-positiven Baby Abwehrstoffe gebildet werden.6 Seit einiger Zeit werden auch Bluttests angeboten, mit denen schon vor der Geburt die Blutgruppe des Babys bestimmt wird. So kann eine unnötige Gabe von Anti-D verhindert werden.6 

Tipps für die 24. Schwangerschaftswoche


An folgende Punkte sollten Sie in dieser Phase der Schwangerschaft denken:  

  • Moderate Trainingseinheiten sowie Bewegung an der frischen Luft wirken sich positiv auf Ihr Wohlbefinden aus. 
  • Gönnen Sie sich etwas Entspannung, beispielsweise bei einer Schwangerschaftsmassage. 
  • Leiden Sie an Blähungen, können bestimmte Teesorten wie Anis, Fenchel oder Kümmel Linderung verschaffen. 

Sollten Sie Schwangerschaftsbeschwerden haben, die sich nicht bessern oder gar verschlimmern, ist der Besuch beim Arzt ratsam. Suchen Sie im Zweifel auch dann einen Frauenarzt auf, wenn Sie sich unbehaglich fühlen. In der Schwangerschaft gilt: Lieber einmal zu viel zum Arzt, als einmal zu wenig! 

Hier weiterlesen:

Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen