Kopfschmerzen sind ein vielseitiges Leiden: Mediziner unterscheiden über 180 verschiedene Formen. In den allermeisten Fällen handelt es sich um sogenannte Bagatellschmerzen beziehungsweise Spannungskopfschmerzen. Diese Kopfschmerzen treten beispielsweise durch

  • Schlafmangel,
  • Stress,
  • bei Wetterumschwüngen
  • oder während einer Erkältung auf.

Typische Spannungskopfschmerzen spürt man zunächst im Nacken. Von dort breiten sie sich über den ganzen Kopf aus. Sie können an beiden Seiten des Kopfes auftreten, teilweise auch einseitig. Bei Migräne handelt es sich dagegen um Kopfschmerz, der in Schüben beziehungsweise Attacken auftritt und oft mit Übelkeit, Licht- oder Geräuschempfindlichkeit einhergeht.

Erfreulich für schwangere Frauen: Die Migräne-Kopfschmerzen treten in der Schwangerschaft deutlich seltener auf oder verschwinden in dieser Zeit ganz. Nach der Schwangerschaft kommt die Migräne jedoch zurück.

Ursachen für Kopfschmerzen in der Schwangerschaft


Besonders in den letzten Wochen vor der Geburt leiden schwangere Frauen vermehrt unter Kopfschmerzen. Das hat viel damit zu tun, dass in dieser Zeit der Schwangerschaft die Leistungsfähigkeit des Körpers stark abnimmt. Der Körper ist auch bei leichten Tätigkeiten schnell überfordert. Die Folge: plötzlich auftretende Kopfschmerzen.

Ein weiterer typischer Grund ist Flüssigkeitsmangel. Frauen, die in der Schwangerschaft häufig unter Kopfschmerzen leiden, sollten daher zunächst ihre tägliche Trinkmenge überprüfen. Ideal sind 2,5 Liter.

Auch Verspannungen im Nacken oder im Rücken verursachen mitunter das unangenehme Pochen und Dröhnen im Kopf. Massagen, Physiotherapie oder ein Besuch beim Osteopathen können die Kopfschmerzen lindern. Diese Maßnahmen sollten jedoch stets in Absprache mit dem Frauenarzt erfolgen.

Bewährte Mittel gegen Kopfschmerzen in der Schwangerschaft


Ruhe ist das beste Mittel gegen Kopfschmerzen. Ziehen Sie sich bewusst für eine Viertelstunde zurück, schließen Sie die Augen und legen Sie die Füße hoch. Ein kalter Waschlappen auf der Stirn oder einige Tropfen Pfefferminzöl an den Schläfen wirken manchmal Wunder. Auch ein Spaziergang an der frischen Luft verschafft Linderung.

Paracetamol in der Schwangerschaft?


Wenn die Kopfschmerzen gar nicht mehr auszuhalten sind, können Schwangere eine Schmerztablette mit dem Wirkstoff Paracetamol einnehmen. Allerdings nicht mehr als 3.000 mg pro 24 Stunden.1 Das Medikament schadet dem Kind nicht.2

Nichtsdestotrotz sollten schwangere Frauen nur in Ausnahmefällen und nach Absprache mit einem Arzt zur Tablette greifen. Hausmittel und homöopathische Methoden sind stets vorzuziehen.

Alternative Methoden bei Kopfschmerzen in der Schwangerschaft


Bei Kopfschmerzen können auch Schüßler-Salze helfen. Das sind Mineralsalze, die in der Homöopathie verwendet werden. Empfohlen sind die Salze

  • Nr. 2 Calcium Phosphoricum,
  • Nr. 7 Magnesium Phosphoricum,
  • Nr. 8 Natrium Choratum und
  • Nr. 10 Natrium Sulfuricum.

Auch mit Akupunktur können bei anhaltenden Beschwerden gute Ergebnisse erzielt werden. Entspannungsmethoden wie Yoga und Meditation sorgen dafür, dass Kopfschmerzen seltener oder erst gar nicht auftreten. Magnesiumtabletten sollen ebenfalls helfen, Kopfschmerzen vorzubeugen.

Kopfschmerzen: Wann wird es ernst?


Kopfschmerzen können in der Schwangerschaft auch ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein, beispielsweise für eine Präeklampsie. Diese tritt nur in der Schwangerschaft auf und kann schwerwiegende Komplikationen auslösen.

Schleichen sich nach der Geburt dumpfe Kopfschmerzen ein, sind sie gegebenenfalls ein Hinweis auf eine Sinusvenenthrombose. Bei dieser seltenen Erkrankung bilden sich Blutgerinnsel (Thrombosen) in den Venen des Gehirns, sodass der Abfluss des Blutes aus dem Gehirn gestört ist.

Treten während der Schwangerschaft oder kurz danach starke beziehungsweise ungewöhnliche Kopfschmerzen auf, sollten schwangere Frauen immer einen Arzt aufsuchen.

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Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren
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