Yoga ist eine uralte, indische Lehre. Sie umfasst geistige und körperliche Übungen, hat aber einen philosophischen Ursprung: Wörtlich übersetzt bedeutet Yoga so viel wie Vereinigung oder Integration. Es ist ein Weg zum eigenen Bewusstsein. Bei uns ist Yoga in erster Linie als körperliches Training bekannt, wobei in den meisten Yoga-Kursen Elemente wie Meditation, Konzentration und Entspannung eine wichtige Rolle spielen.

Schwangerschaftsyoga baut Stress ab


Im Gegensatz zu vielen anderen Trainingsformen kann Yoga in der Schwangerschaft im Grunde bis kurz vor der Geburt praktiziert werden. Es bietet Schwangeren sogar einige Vorteile. Zunächst einmal hilft Yoga, Stress abzubauen. Frauen, die beispielsweise während der Schwangerschaft noch viel arbeiten oder deren Schwangerschaft nicht ganz glatt verläuft, können durch die Übungen Entspannung in ihren Alltag bringen.

Im Yoga gibt es keinen Leistungsgedanken. Was in der Lehre zählt, ist, die Grenzen des eigenen Körpers zu erkennen und anzunehmen. Die Gelassenheit und Ruhe während einer Yoga-Sitzung wirken sich auch auf das Kind positiv aus.

Weniger Schwangerschaftsbeschwerden dank Yoga


Rückenschmerzen sind bei vielen Schwangeren häufig. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sich Bänder und Sehnen in der Schwangerschaft lockern. Dafür sorgt das Hormon Relaxin. Der Rücken wird dadurch etwas instabiler, obwohl er mehr Gewicht tragen muss.

In speziellen Yoga-Kursen für Schwangere wird die Rückenmuskulatur gezielt aufgebaut und der Rücken gekräftigt. Gleichzeitig verbessert ein regelmäßiges Training die Haltung. Rückenschmerzen können durch Schwangerschaftsyoga spürbar gelindert werden.

Schwangerschaftsyoga bereitet auf die Geburt vor


Eine Geburt kostet Kraft und Ausdauer – mental wie körperlich. In einem Yoga-Kurs werden Schwangere ganzheitlich darauf vorbereitet, beispielsweise durch Meditationen und Entspannungstechniken, die auch während der Geburt zu mehr innerer Ruhe führen können.

Die richtige Atmung ist ebenfalls von großer Bedeutung, um die Wehen bestmöglich zu meistern. Zwischen den Wehen hilft eine ruhige gleichmäßige Atmung, um Kraft zu schöpfen. Diese Techniken werden beim Schwangerschaftsyoga eingeübt, sodass sie während der Geburt ganz selbstverständlich ablaufen können.

Yoga unterstützt schwangere Frauen, der anstehenden Geburt offen und positiv gegenüberzustehen. Gefühle wie Kontrollverlust, Angst und Panik können leichter überwunden werden.

Yoga im Laufe der Schwangerschaft


Frauen, die schon vor der Schwangerschaft Yoga praktiziert haben, können das auch im ersten Trimester weiterhin tun, solange keine Komplikationen vorliegen. Allerdings sollten sie darauf achten, ob sich die Bänder und Sehnen schon frühzeitig gelockert haben. Dann ist es sinnvoll, besonders bei den Dehnungen etwas vorsichtiger zu sein, damit es nicht langfristig zu einer übermäßigen Lockerung der Gelenke kommt.

Yoga-Neulinge warten das erste Trimester besser ab, bevor sie mit dem neuen Training beginnen. Die vielen hormonellen wie körperlichen Veränderungen beanspruchen den Körper zu diesem Zeitpunkt schon genug. Hinzu kommen die typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Müdigkeit und Morgenübelkeit.

Ideal: Schwangerschaftsyoga im zweiten Trimester


Das zweite Schwangerschaftsdrittel empfinden die meisten Frauen als sehr entspannt. Die Sorge um den Fortbestand der Schwangerschaft ist vorüber und auch die lästigen Beschwerden gehen zurück. Der Bauch ist noch nicht so groß, sodass viele Aktivitäten noch möglich sind. Jetzt ist also auch für alle Anfängerinnen ein guter Zeitpunkt, mit Schwangerschaftsyoga zu beginnen.

Yoga für Schwangere: Was gibt es zu beachten?


Je näher die Geburt rückt, desto schwieriger wird es, die Yoga-Übungen weiter auszuführen. Auch beim Sport in der Schwangerschaft gilt: Hören Sie auf Ihren Körper. Das Wohlbefinden steht stets an erster Stelle! Mit diesem Grundsatz und einigen einfachen Regeln lässt sich Yoga ansonsten bis zur Geburt ausüben:

  • Die Bauchlage ist ab dem zweiten Trimester zu vermeiden
  • Die Luft sollte nicht angehalten werden
  • Rückenlage ist für schwangere Frauen ab der 20. Woche nicht empfehlenswert
  • Sprünge, Stürze und starke Dehnungen sollten bei Yoga für Schwangere vermieden werden
  • Bauchmuskelübungen, Rückenbeugungen und Umkehrübungen (zum Beispiel ein Kopfstand) bergen für Schwangere ein erhöhtes Risiko

Spezielle Yoga-Kurse für Schwangere gibt es mittlerweile bundesweit – und das längst nicht nur in Großstädten. Anfängerinnen sind beim Yoga für Schwangere häufig anzutreffen. Sie müssen sich daher nicht sorgen, allein auf weiter Flur zu sein. In manchen Fällen trägt sogar die Krankenkasse die Kosten für einen Kurs. Es lohnt sich auf jeden Fall nachzufragen!

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Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren