Häufig gestellte Fragen zu Husten bei Babys und Kindern
Husten ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern vielmehr ein Symptom. Husten erfüllt eine wichtige Funktion als Schutzmechanismus des Körpers, um Fremdkörper oder überschüssigen Schleim aus den Atemwegen zu befördern. Er tritt häufig im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen wie Erkältungen oder Bronchitis auf. Er kann aber auch durch Allergien oder das Verschlucken von Fremdkörpern verursacht sein.
Grundsätzlich gilt: Vorbeugen ist besser als Heilen. Es ist also ratsam, einmal mehr zum Arzt zu gehen, als einmal zu wenig. Gelegentlicher Husten bei Kindern ist normal, insbesondere wenn er mit Erkältungssymptomen einhergeht. Jedoch sollten Eltern aufmerksam werden, wenn der Husten länger anhält, sich verschlimmert oder von anderen Symptomen wie Fieber, Atembeschwerden oder auffälligen Verhaltensänderungen begleitet wird. Zudem ist besondere Aufmerksamkeit geboten, wenn das Baby noch sehr jung ist oder Kinder beim Essen oder Spielen plötzlich heftig husten. Dann besteht die Gefahr eines verschluckten Fremdkörpers. In diesen Fällen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.
Normalerweise verschwindet der Husten bei Kindern und Babys mit dem Abklingen der akuten Erkrankung (zum Beispiel Erkältung) nach zwei bis drei Wochen wieder.1 Husten, der darüber hinaus mehrere Wochen andauert, gilt als chronisch. Er kann von Entzündungen der Bronchien, der Nasennebenhöhlen oder einer Lungenentzündung sowie Asthma bronchiale ausgelöst werden. Diese Erkrankungen erfordern die Behandlung durch einen Kinderarzt oder auch weiteren Fachärzten, wie zum Beispiel dem Hals-Nasen-Ohrenarzt oder einem Pneumologen (Lungenarzt).
Die Behandlung von Husten bei Kindern und Säuglingen hängt von der Ursache ab. Bei bakteriellen Infektionen sind zum Teil Antibiotika notwendig, während die Behandlung viraler Auslöser darauf abzielt, das Symptom zu lindern. Dazu gehören eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, gegebenenfalls abschwellende Nasentropfen und reizlindernde Medikamente nach Rücksprache mit einem Kinderarzt. Auch Inhalationen mit Kochsalzlösung sind hilfreich.
Bei Husten im Säuglings- und Kleinkindalter können Eltern versuchen, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen, beispielsweise durch die Verwendung eines Luftbefeuchters. Auch regelmäßiges Lüften führt zu einem besseren Raumklima. Darüber hinaus befeuchtet ausreichendes trinken die Schleimhäute, und Honig (erst ab dem ersten Lebensjahr) kann in warmem Wasser oder Tee den Hustenreiz lindern. Die Anwendung solcher Hausmittel sollten Sie immer mit einem Kinderarzt besprechen, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen altersgerecht und sicher sind.
Was bedeutet Husten bei Babys und Kindern?
Husten stellt eine wichtige Schutzfunktion des Körpers dar und tritt vornehmlich als Symptom bei Erkrankungen der Atemwege auf. Mit Hilfe des Hustens versucht der Organismus Krankheitserreger, Schleim oder Fremdkörper hinauszubefördern. Teil dieses Selbstreinigungsmechanismus sind die sogenannten Flimmerhärchen. Wie winzige Wimpern bedecken sie die Oberfläche der Schleimhäute der unteren und oberen Atemwege bis hin zum Rachen. Die Flimmerhärchen sind permanent in Bewegung und tragen die infektiösen Sekrete nach oben. Auf diese Weise reinigen sie die Atemwege.
Bei einfachen Atemwegsinfektionen, die in der Regel ein bis zwei Wochen dauern, ist Husten ein Hauptsymptom.1 Gerade im Winter können Atemwegsinfekte bei Kindern gehäuft auftreten. Besondere Aufmerksamkeit sollte jedoch Beschwerden geschenkt werden, die länger als zwei Wochen anhalten und bei denen sich keine phasenweise Besserung zeigt.1 Ein solcher hartnäckiger Husten sowie ein chronischer, langanhaltender Husten erfordern eine gründliche Abklärung durch den Kinder- oder Lungenfacharzt.
Vorsicht bei Säuglingen
Tritt Husten im Säuglingsalter auf, sollten Sie immer einen Kinderarzt aufzusuchen. Husten ist zwar in den meisten Fällen ein harmloses Symptom, kann aber auch auf eine Erkrankung der kleinen Bronchien hinweisen. Vor allem im Winter besteht bei Säuglingen die Gefahr einer Bronchiolitis. Diese wird durch RS-Viren oder andere Viren verursacht. Die Erkrankung äußert sich durch Atemnot, Husten, Trinkschwäche und gelegentlich Fieber. Stellt der Arzt zudem eine niedrige Sauerstoffsättigung oder eine Trinkschwäche fest, ist unter Umständen sogar eine Behandlung im Krankenhaus notwendig.2
Husten bei Babys und Kindern hat viele Ursachen
Husten wird durch eine ganze Reihe von Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege, aber auch Herz- und Magenerkrankungen ausgelöst. Die häufigste Erkrankung mit Husten im Gefolge ist die einfache Erkältung. Gerade bei kleinen Kindern und Babys ist Husten ein lebensrettender Mechanismus, wenn es gilt, eingeatmete Fremdkörper loszuwerden.
Die verschiedenen Arten des Hustens sind charakteristisch für bestimmte Erkrankungen. Grundsätzlich wird Husten in zwei Kategorien eingeteilt:
- Unproduktiver Husten: Reizhusten, auch trockener Husten genannt, tritt meist zu Beginn einer Erkältung auf. Die Rezeptoren der Atemwege reagieren auf Krankheitserreger, was zu anstrengenden und schmerzhaften Hustenanfällen führt. Besonders nachts kann trockener Reizhusten bei Kindern durch trockene Heizungsluft und verstopfte Nasen verstärkt werden und den Schlaf stören.
- Produktiver Husten: Beim produktiven Husten, auch "Husten mit Auswurf" genannt, wird der Schleim in den Bronchien über das Abhusten gelöst und nach außen befördert. Dieser Hustentyp tritt häufig bei Erkältungen, Bronchitis und Lungenentzündungen auf. Bei einer Virusinfektion ist das ausgehustete Sekret meist klar bis weiß. Eine gelbliche bis grünliche Verfärbung sowie Klümpchen weisen auf eine bakterielle Infektion hin.
Weitere Krankheiten die Husten auslösen:1
- Keuchhusten (Pertussis): Diese bakterielle und hochansteckende Erkrankung geht, wie der Name bereits andeutet, mit keuchenden, stoßweisen und starken Hustenattacken einher. Hier besteht die Möglichkeit einer Impfung.
- Pseudokrupp: Eine Pseudokrupp-Erkrankung wird durch Viren ausgelöst und tritt häufig im Kleinkindalter auf. Die Schwellung der Schleimhaut führt zu einer Verengung der Atemwege unterhalb des Kehlkopfes, möglicherweise begleitet von einem ziehenden Geräusch während der Einatmung (Stridor), Heiserkeit und Atemnot. Typisch ist zudem ein bellender Husten. In solchen Fällen sollte umgehend ein Kinderarzt konsultiert werden. Tritt der Anfall nicht zum ersten Mal auf, verschreiben Ärzte oft vorsorglich Kortison-Notfall-Zäpfchen.
- Pneumonie: Bei Fieber und eventueller Kurzatmigkeit ist auch eine Lungenentzündung denkbar. Der Kinderarzt muss dann entscheiden, ob eine Röntgenuntersuchung der Lunge und gegebenenfalls eine Behandlung mit Antibiotika notwendig ist. Unter Umständen kann auch eine stationäre Behandlung in einer Kinderklinik erforderlich sein.
- Asthma bronchiale oder obstruktive Bronchitis: Auch eine chronische Entzündung der Bronchien führt bei Kindern zu Atemschwierigkeiten. Hier wird der Kinderarzt atemwegserweiternde Medikamente zum Inhalieren verschreiben. Wenn bereits verordnete Arzneimittel nicht helfen oder ein akuter Anfall auftritt, suchen Sie direkt den Kinderarzt auf.
Wichtig!
Husten, der mit Atemnot einhergeht, ist immer ein Notfall! Ein typisches Anzeichen ist die sogenannte Cyanose, eine bläuliche Hautfärbung, beispielsweise der Lippen oder Fingernägel. In diesem Fall sollte der Rettungsdienst (Telefonnummer: 112) alarmiert werden.
Nüsse oder Erbsen: Verschlucken führt häufig zu Husten bei Kindern
Da Babys gerne Gegenstände in den Mund nehmen, kommt es schnell zum Verschlucken oder Einatmen von Kleinteilen. Das kann äußerst gefährlich werden. Doch woher weiß man, ob ein Fremdkörper in den Atemwegen steckt? Ein erstes Indiz für die Fremdkörperaspiration ist ein anfallartiger Husten, dem nachweislich keine Erkrankung vorausgegangen ist. Teilweise stellt sich auch ein pfeifendes Atemgeräusch ein.
Zu den Gegenständen, die Kleinkinder einatmen, gehören beispielsweise:
- kleine Bestandteile von Spielzeugen
- Lebensmittel wie Erdnüsse oder Erbsen
Meist bleiben die Teile in den Bronchien hängen, wo sie den beschriebenen Hustenanfall bei Kindern auslösen. Der Vorgang ist nicht nur wegen drohender Atemnot gefährlich, sondern auch deshalb, weil die Fremdkörper eine Infektion und Entzündung des umliegenden Gewebes begünstigen können.
Diagnose: So erkennen Ärzte die Ursache des Hustens bei Babys und Kindern
Die Auslöser des Hustens bei Kindern und Babys zu finden, ist meist vergleichsweise einfach. Denn das Problem besteht oft aufgrund von Erkältungskrankheiten. Diese Erkrankungen gehören mit zu den häufigsten Kinderkrankheiten. In der Regel verwendet der Arzt zur Diagnose ein Stethoskop zum Abhören der Atemwege.
Besteht der Verdacht, dass ein Fremdkörper der Grund für den Husten ist, findet eine Röntgenuntersuchung statt. Zur Erkennung von Pseudokrupp, Keuchhusten, Reflux oder Stoffwechselerkrankungen wie Mukoviszidose sind gesonderte Verfahren notwendig. Um mögliche Krankheitserreger zu identifizieren, eigenen sich beispielsweise Abstriche und Labor-Tests.
Mittel zur Behandlung von Husten bei Babys und Kindern
Da der Husten eine natürliche Reaktion des Körpers ist und eine wichtige Schutz- und Reinigungsfunktion innehat, sollte mit Hustenblockern vorsichtig verfahren werden. Verursacht der Husten jedoch starke Schmerzen oder hindert das Kind nachts am Schlafen, kann eine vorübergehende Einnahme sinnvoll sein. Andere Medikamente, die das Abhusten des Schleims begünstigen, sind die schonendere Variante. Sie helfen Sekret abzutransportieren. Über die Gabe des Präparats entscheidet der behandelnde Kinderarzt.
Neben dem Besuch beim Kinderarzt können Sie Ihrem Kind auch mit Hausmitteln helfen. Diese sollten Sie jedoch ebenfalls mit Ihrem Kinderarzt besprechen. Er wird Sie zu geeigneten Anwendungen beraten und weitere Tipps geben.
Zu den möglichen Hausmitteln und Tipps gehören beispielsweise:
- Viel trinken: Kinder sollten Sie ermutigen, viel zu trinken. Das befeuchtet die Schleimhäute und hält den Flüssigkeitshaushalt aufrecht. Wenn ein Baby noch gestillt wird, sollten Mütter es öfter als üblich anlegen. Wenn das Kind schon Flaschennahrung bekommt oder etwas älter ist, können spezielle Kindertees mit reizlindernden und schleimlösenden Kräutern Linderung verschaffen. Fragen Sie hierzu in der Kinderarztpraxis oder Apotheke nach.
- Honig: Das süße Naturprodukt kann den Hustenreiz lindern, wenn es in ein warmes Getränk (Tee, Milch) gegeben wird. Aber Achtung: Kinder dürfen erst ab dem vollendeten ersten Lebensjahr Honig zu sich nehmen!
- Feuchte Luft: Sie sollten die Luftfeuchtigkeit im Kinderzimmer erhöhen. Legen Sie hierfür ein feuchtes Tuch auf den Heizkörper oder stellen Sie eine Schüssel mit Wasser darauf. Eine feuchtere Luft erleichtert das Abhusten des Schleims. Auch Luftbefeuchter oder Verdunster sind an dieser Stelle sinnvoll. Zudem sorgt regelmäßiges Lüften für ein gutes Raumklima und hilft gleichzeitig, Krankheitserreger in der Luft zu reduzieren.
- Wickel:3 Warme Brustwickel tragen dazu bei, festsitzenden Schleim zu lösen und den Husten zu lindern. Besonders empfehlenswert ist ein Thymianwickel. Dazu einen halben Liter Thymiantee kochen und auf ein Tuch gießen. Wringen Sie das Tuch aus, lassen Sie es auf eine angenehme Temperatur abkühlen (nicht zu heiß) und legen es dann auf die Brust Ihres Kindes. Anschließend legen Sie noch ein trockenes Tuch (Handtuch, Geschirrtuch) um den feuchten Wickel. Decken Sie Ihr Kind warm zu. Die Anwendung sollte etwa 30 bis 60 Minuten betragen.
- Hochlagern: Erhöhen Sie die Position des Oberkörpers Ihres Kindes. Vor allem nachts kann es anstrengend sein, wenn es ständig hustet und deshalb nicht zur Ruhe kommt. Bei Kleinkindern und Babys können Sie, um das Atmen zu erleichtern, den Oberkörper etwas höher lagern, indem Sie beispielsweise ein gefaltetes Handtuch unter die Matratze im Kopfbereich legen.
- Freie Nasenatmung: Besonders Säuglinge sind darauf angewiesen, frei durch die Nase zu atmen (die Mundatmung entwickelt sich erst nach und nach). Aber auch bei Kleinkindern sollte die Nasenatmung möglichst unbehindert sein. Das Atmen über den offenen Mund führt zur Austrocknung der Schleimhäute und damit zu Reizungen der Atemwege. Das kann den Hustenreiz noch verstärken. Achten Sie daher, insbesondere nachts, auf eine freie Nasenpassage. Eine klein geschnittene Zwiebel auf der Fensterbank des Schlafzimmers oder meerwasserhaltige Nasentropfen könnten hilfreich sein. Bei Bedarf wird der Kinderarzt zusätzlich abschwellende Nasentropfen verschreiben.
- Inhalation: Hierfür gibt es spezielle Inhalatoren und Kochsalzlösungen, die in der Apotheke erhältlich sind. Aber auch Wasserdampf, versetzt mit entzündungshemmenden Substanzen, kann helfen, den Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen. Aber Vorsicht: Einige ätherische Öle (zum Beispiel Pfefferminzöl) vertragen Babys und Kleinkinder nicht. Sie sollten weder äußerlich noch innerlich angewandt werden. Halten Sie immer Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt, welche Verfahren oder Mittel er für geeignet hält. Zudem wird er, wenn nötig, geeignete Geräte verordnen sowie Medikamente, die der Inhalationslösung (Kochsalzlösung) beigefügt werden.
Entwickelt das Baby oder Kind neben dem Husten noch weitere Krankheitssymptome wie hohes Fieber, sollte Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Auch wenn der Husten über einen längeren Zeitraum nicht mehr weggeht, ist ein Besuch beim Kinderarzt notwendig.
Husten vorbeugen
Um Husten vorzubeugen, sind einfache Hygienemaßnahmen entscheidend. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen für Eltern und Kinder, Niesen und Husten in die Armbeuge, Sauberkeit von Türklinken, Arbeitsflächen und Spielzeug.
Gebrauchte Taschentücher sollten sofort entsorgt und benutztes Geschirr gründlich gereinigt werden. Das gemeinsame Verwenden von persönlichen Gegenständen wie Tassen oder Besteck vermeiden. Auch wenn Husten bei Säuglingen und Kindern nur schwer zu verhindern ist, kann das Bewusstsein für Hygienemaßnahmen bereits bei Kleinkindern geschärft werden.