Vater werden: Die Zeit vor der Geburt


Während der Schwangerschaft dreht sich alles um die Frau. Ihr sieht man die Schwangerschaft zunehmend an, dadurch erhält sie in ihrem Umfeld mehr Aufmerksamkeit als der werdende Vater. Vor allem Schwangerschaftsbeschwerden sind ein bekanntes Thema, über das man viel und ausgiebig spricht. Väter rücken dabei leicht in den Hintergrund.

Dabei ändert sich auch bei den zukünftigen Papas einiges. So mancher Mann nimmt zusammen mit seiner schwangeren Partnerin sogar einige Kilogramm zu, häufiger sind es jedoch psychische Veränderungen, die das Vaterwerden bestimmen. Gerade Männer, die zum ersten Mal Vater werden, beschäftigen sich zunehmend mit der Verantwortung, die mit der neuen Rolle verbunden ist.

Sorgen offen ansprechen


Typische Sorgen von Männern sind beispielsweise, ob sie als Vater eine emotionale Bindung zu dem Kind aufbauen können. Auch wie sich Freundschaften und das Berufsleben entwickeln, spielt für viele werdende Väter eine Rolle. Nimmt die Frau beruflich eine Auszeit wird auf dem Vater die alleinige finanzielle Verantwortung lasten. Eine ungewohnte Situation, die beängstigend sein kann.

Viele Männer teilen ihre Gedanken zum Vaterwerden ungerne mit und machen dies lieber mit sich alleine aus. Gesünder ist es jedoch, sich der Partnerin mitzuteilen. Einmal ausgesprochen, wirken Ängste oft bereits weniger bedrohlich. Außerdem haben werdende Eltern in vielen Fällen ähnlich gelagerte Sorgen. Schließlich fragen sich auch werdende Mütter, wie es mit der Karriere weitergeht und vermissen bereits in der Schwangerschaft ausgelassene Abende mit ihren Freundinnen. Das Gespräch mit dem Partner ist daher für beide Seiten entlastend, schließlich sitzt man im gleichen Boot.

Tipp:

Schwangerschaftsberatungsstellen stehen längst nicht nur Frauen offen. Auch werdende Papas können sich bei den entsprechenden Beratungsstellen (zum Beispiel bei Wohlfahrtsverbänden, dem Kreis oder der Kommune) Unterstützung holen.

Wir sind schwanger


Männer haben heute viele Möglichkeiten, die Schwangerschaft ihrer Partnerin sehr nah zu begleiten. Die meisten Praxen sind darauf eingestellt, dass Väter an den Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Besonders spannend wird es bei den Ultraschalluntersuchungen, wenn man das ungeborene Kind bereits sehen kann. Bei dieser Gelegenheit können auch viele Fragen rund um die Gesundheit des Babys und die anstehende Geburt gestellt werden.

Wissenswert:

Für die Geburt haben zukünftige Väter keinen Anspruch auf Freistellung durch ihren Arbeitgeber.

Im Geburtsvorbereitungskurs geht es längst nicht nur ums „Hecheln“. Männer können viel über das Vatersein und die Aufgaben lernen, die zukünftig anstehen. Manche Krankenkassen übernehmen für die Teilnahme sogar die Gebühren. Auch bei der Auswahl der Geburtsklinik und der Planung der Geburt können Väter ihre Partnerin gut zur Seite stehen.

Väter während der Geburt


Heutzutage ist es fast selbstverständlich, dass die Väter bei der Geburt anwesend sind. Noch vor 40 Jahren war das eher die Ausnahme. Wenn es endlich losgeht, besteht die Rolle des Vaters in erster Linie darin, für die Partnerin da zu sein. Das Wohlbefinden der werdenden Mutter steht während der Geburt im Vordergrund:

  • Musik einschalten,
  • Essen besorgen,
  • eine Rückenmassage
  • und ermutigende Worte sind das Wichtigste im Repertoire des werdenden Vaters.

Im Verlauf der Geburt kann es zeitweise auch das Beste sein, sich zurückzuziehen. Wenn Sie als Vater das Gefühl haben, eine Auszeit zu brauchen, sollten Sie sich diese in Absprache mit der Partnerin ebenfalls nehmen. Ein kleiner Spaziergang zur Cafeteria oder ein Telefonat mit Freunden kann bereits helfen, um mit frischer Energie in den Kreißsaal zurückzukehren.

Das Geburtserlebnis ist ein wichtiger Schritt hin zum Vatersein. Insbesondere die ersten gemeinsamen Stunden mit dem Neugeborenen sind von großer Bedeutung für die Bindung zwischen dem Kind und seinen Eltern. Unmittelbar nach der Geburt wird daher direkter Körperkontakt zu Vater und Mutter hergestellt (Bonding).

Die meisten Mütter wissen die Anwesenheit ihres Partners während und nach der Geburt zu schätzen. Im Nachhinein wollen auch viele Väter dieses Erlebnis nicht missen, selbst wenn es seelisch eine Herausforderung sein kann.

Kleine Checkliste: Kliniktasche für den Vater


  • Wechselwäsche (T-Shirt, Unterwäsche)
  • Snacks & Getränke
  • Buch, iPad oder ähnliches zur Überbrückung von Wartezeiten
  • Kamera
  • Badehose (falls Wassergeburt gewünscht)
  • Zahnbürste, Zahnpasta und weitere Hygieneartikel nach Bedarf
  • Autoschale für das Baby

Vatersein: Zu dritt zu Hause


In den ersten Wochen dreht sich die Welt erst einmal um das kleine Bündel, das fortan Essen, Schlaf und Nähe einfordert. Nicht unbedingt stellt sich direkt ein Gefühl der Zusammengehörigkeit ein. Es gehört zum Vaterwerden dazu, den eigenen Nachwuchs kennenzulernen und herauszufinden, was das Baby wann braucht. Väter sind dabei schneller verunsichert als Mütter, was allerdings viel mit vorhandenen Rollenbildern zu tun hat. Geben Sie sich und Ihrem Kind Zeit. Nach und nach werden Sie Ihre eigenen Rituale und Routinen entwickeln.

Wenn die Mutter stillt, fühlen sich manche Väter ein wenig überflüssig. Dabei ist die Rolle des Vaters nicht zu unterschätzen. Es tut Neugeborenen gut, zu wissen, dass es zwei Menschen gibt, die sich gleichermaßen kümmern. Dadurch fühlen sie sich sicherer. Die Erfahrung zeigt, dass diese Kinder weniger unter Trennungsangst leiden.1 Engagierte und liebevolle Väter sind wichtig – für die ganze Familie.

Zeichnung eines verarzteten Kuscheltier-Bären mit einem Arztkoffer, Verbänden und einer Babyflasche.

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Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren