Der Fötus in der 14. Schwangerschaftswoche


Der Fötus ist in der 14. Schwangerschaftswoche rund 7,5 Zentimeter groß und 24 Gramm schwer. Damit wiegt Ihr Kind jetzt etwa so viel wie ein Hühnerei.

Die äußeren Geschlechtsorgane sind ab der 14. Schwangerschaftswoche bereits mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit zu unterscheiden. Bei Ihrer nächsten Untersuchung via Ultraschall kann der Frauenarzt also das Geschlecht Ihres Kindes feststellen. Die zweite Ultraschalluntersuchung findet meist zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche statt. Manchmal dreht sich das Kind allerdings so ungünstig, dass das Geschlecht nicht zu erkennen ist, dann müssen Sie sich leider bis zur nächsten Untersuchung gedulden.

Bis zur siebten Schwangerschaftswoche entwickeln sich Jungen und Mädchen gleich, danach bilden sich die Geschlechtsorgane aus. Bei Jungen geht das etwas schneller als bei Mädchen. Zunächst entwickeln sich bei ihnen die Hoden, außerdem werden das Hormon Testosteron und das sogenannte Anti-Müller-Hormon produziert. Das Anti-Müller-Hormon sorgt dafür, dass keine weiblichen Geschlechtsorgane entstehen. Ab der 10. Schwangerschaftswoche bilden sich bei Mädchen die Eierstöcke aus.

Was tut sich noch?

  • Der Fötus hat jetzt funktionierende Reflexe. Zum Beispiel kann er mit der Hand nach der Nabelschnur greifen. Außerdem kann der Fötus saugen und am Daumen lutschen.
  • Die Bewegungen des Fötus werden immer gezielter, bald sind sie auch für die Mutter spürbar.
  • Das Babygesicht kann in Kürze die Stirn runzeln und Grimassen schneiden.

Die Gebärmutter wächst mit dem Baby und ist jetzt etwa so groß wie eine kleine Honigmelone.

Die 14. Schwangerschaftswoche ist die letzte Gelegenheit für ein Ersttrimester-Screening. Durch dieses Verfahren der Pränataldiagnostik kann der Frauenarzt eventuelle Behinderungen des Kinds feststellen. Dazu führt der Arzt eine Blutuntersuchung und ein Ultraschall durch. Aus den Ergebnissen und dem Alter der Mutter berechnet er dann ein Risikowert, ab einem bestimmten Wert wird zu einer Plazenta- oder Fruchtwasseruntersuchung geraten.

Der Fötus in seinem Element: Das Fruchtwasser


Der Fötus schwimmt in der Gebärmutter in etwa 100 Milliliter Fruchtwasser. Bis zur 38. Schwangerschaftswoche wird die Menge auf bis zu 1,5 Liter ansteigen. Die Flüssigkeit wird das Baby wie von einem Airbag gegen Stöße und vor Temperaturschwankungen geschützt. Das Fruchtwasser enthält neben Wasser auch Zucker, Eiweiß, Kalium, Natrium und Spurenelemente. Der Fötus nutzt die Gelegenheit, seine Schluckfähigkeit zu trainieren: Er verschluckt die klare, wässrige Flüssigkeit und scheidet sie durch die Niere wieder aus. So wird das Fruchtwasser in der Fruchtblase innerhalb von drei Stunden vom Baby ausgetauscht.

Käseschmiere und Lanugobehaarung

Die Haut des Fötus ist von Käseschmiere bedeckt, die von Talgdrüsen gebildet wird. Die fettige Substanz schützt die Fötus-Haut vor Aufweichen durch das Fruchtwasser. Unter der Schmiere hat der Fötus feine Haare, die sogenannte Lanugobehaarung. Diese Behaarung trägt dazu bei, dass die Schmiere am Körper haftet. Oft bedecken die Haare auch nach der Geburt noch das Neugeborene und fallen einige Tage später aus.

In der Regel fallen Beschwerden wie Übelkeit und Sodbrennen während der Schwangerschaft eher ins erste Trimester. In der 14. Schwangerschaftswoche sind Sie bereits im zweiten Trimester. In dieser Zeit fühlen sich viele Frauen sehr wohl mit ihrer Schwangerschaft. Trotzdem steigt der Östrogen-Spiegel noch. Einige Frauen bekommen das durch Beschwerden zu spüren:

  • zunehmende Schlaflosigkeit
  • Unruhe
  • häufige Erkältungen
  • Harnwegsinfekte

Medikamente dürfen während der Schwangerschaft allerdings nur in Absprache mit dem Frauenarzt eingenommen werden. Um Ihre Abwehr zu stärken, kann zum Beispiel Bewegung an der frischen Luft helfen.

Sport im zweiten Trimester


Zu Beginn der Schwangerschaft sollte auf Sport und abrupte Bewegung eher verzichtet werden. Ab der 12. Schwangerschaftswoche sinkt das Risiko einer Fehlgeburt aber ständig. Moderater Sport tut ab dem vierten Schwangerschaftsmonat Mutter und Kind daher gut.

Dabei sollten Sie folgendes beachten:

  • Üben Sie keinen Extrem- oder Kampfsport aus.
  • Der Puls sollte nicht schneller als 130 Schläge pro Minute sein.

Generell gilt, dass sanftere Sportarten während der Schwangerschaft von Vorteil sind. Gerade Sport im Wasser empfinden Schwangere als besonders angenehm, da der Bauch vom Wasser getragen und der Rücken entlastet wird. Außerdem werden die Gelenke nicht vom zusätzlichen Gewicht belastet. Viele Sportkurse wie Aquafitness oder Wasseraerobic gibt es auch speziell für schwangere Frauen. Bei einer problemlosen Schwangerschaft können Sie aber um die 14. Schwangerschaftswoche auch Joggen gehen, wenn Ihr Körper es zulässt.

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