Während einer Schwangerschaft ändert sich auch für erfahrene Mütter einiges. Schließlich stehen wieder einige körperliche Veränderungen an. Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit oder Kopfschmerzen rauben mitunter die Kraft für den Familienalltag. Und selbstverständlich nimmt das ungeborene Baby auch emotional immer mehr Raum ein. Geschwisterkinder spüren diese Veränderungen und können mit Eifersucht reagieren – selbst wenn das Baby noch gar nicht auf der Welt ist.

Eifersucht bei Geschwistern vorbeugen


Ein wichtiger Schritt besteht darin, Erstgeborene über die Schwangerschaft zu informieren. Der Augenblick, in dem Kinder erfahren, dass sie bald ein großer Bruder oder eine große Schwester sein werden, ist ein ganz besonderer. Eltern sollten sich dafür viel Zeit nehmen. Abhängig vom Alter hat das Kind vielleicht viele Fragen, die man ernst nehmen und möglichst gut beantworten sollte. Schließlich wird der Neuankömmling den Alltag aller Familienmitglieder verändern.

Damit die Umstellung nicht zu abrupt wird, ist es gut, wenn das Baby schon vor der Geburt einen Platz in der Familie erhält. Geschwister sollten daher rechtzeitig in Gespräche und Pläne eingebunden werden. Genauso wie die Eltern hat das Kind dann Zeit, sich auf das neue Geschwisterchen einzustellen und es in seine eigene Welt zu integrieren.

Eine weitere Möglichkeit Ihr Kind liebevoll auf den Neuankömmling vorzubereiten ist der Kauf einer Babypuppe. Wenn Sie später Ihr Baby auf dem Arm halten und es versorgen, kann sich das Erstgeborene ebenso um „sein“ Baby kümmern.

Geschwisterkinder in die Schwangerschaft einbinden


Kinder können in eine Schwangerschaft viel leichter einbezogen werden, als man denkt. Schließlich waren sie vor gar nicht allzu langer Zeit selbst noch im Bauch der Mutter. Kindern kann man die neue Schwangerschaft leicht näherbringen, beispielsweise mit

  • alten Ultraschallbildern oder
  • Fotos der Mutter aus der ersten Schwangerschaft.

Die zukünftigen Geschwister sind außerdem sehr gute Berater, was die Auswahl von Spielzeug oder Kleidung angeht. Vielleicht möchten sie für das Babyzimmer sogar selber ein Willkommensbild malen oder helfen, den wachsenden Schwangerschaftsbauch einzucremen. Je besser Geschwister auf die Ankunft des neuen Familienmitglieds vorbereitet sind, desto leichter werden sich Eifersüchteleien im Zaum halten lassen.

Familienzuwachs ohne Eifersucht


Wenn das Baby erst einmal da ist, sind die ehemals Kleinen mit einem Schlag die „Großen“. Die Veränderungen sind besonders deutlich, wenn bisher nur ein Kind in der Familie gelebt hat, das die vollständige Aufmerksamkeit der Eltern gewöhnt war. Ab sofort muss geteilt werden.

Tipp:

Achten Sie darauf, dass keines der Kinder zu kurz kommt. Schläft das Neugeborene beispielsweise anfangs im Elternschlafzimmer, lassen Sie das ältere Kind morgens zum Schmusen mit ins Bett, damit es sich nicht ausgeschlossen fühlt.

Auch beim Babybesuch von Freunden und Verwandten sollte das ältere Kind nicht unbeachtet danebenstehen, sondern in seiner Rolle als große Schwester oder großer Bruder wahrgenommen werden.

Ähnlich wie in der Schwangerschaft können die „Großen“ auch bei der Babypflege eingebunden werden. Beim Füttern, Baden oder Kuscheln mit dem Baby sind Geschwisterkinder meist gerne dabei. Je nachdem wie alt die großen Geschwister sind, können sie für die Eltern sogar eine richtige Entlastung im turbulenten Babyalltag sein.

Eifersüchtige Geschwister brauchen Geduld und Trost


Trotzdem ist es wichtig, dass ältere Kinder nicht nur die Rolle des Geschwisterkindes einnehmen. Sie brauchen immer noch ihren eigenen Raum. Ideal ist ein klar definierter Rückzugsort, ein eigenes kleines Reich, über das nur das Kind bestimmen darf.

Trotz aller Bemühungen kann es immer wieder Probleme mit Eifersucht geben. Nehmen Sie die Gefühle ihres Kindes unbedingt ernst. Die Eifersucht ist Ausdruck von Verunsicherung oder sogar Angst. Eltern begegnen dem am besten mit Trost, viel Zuwendung und Geduld. Mit der Zeit wird sich das Kind sicherlich an die neue Rolle gewöhnen und stolz sein, endlich groß zu sein.

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Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren