Bei der Zeugung gibt es meist nur einen Gewinner: Nur das schnellste und aktivste Spermium schafft es in die Eizelle der Frau. In ihrem Innern verschmilzt das Erbgut von Mutter und Vater. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Entwicklung ihren Lauf.

Die Entwicklung in der Frühschwangerschaft


Die befruchtete Eizelle beginnt sich zu teilen und wird zu einem Zellhaufen (Morula). Dieser wandert durch den Eileiter zur Gebärmutter und nistet sich dort etwa sechs Tage nach der Befruchtung ein.

Zunächst steht die weitere Zellteilung im Vordergrund der Entwicklung. Gleichzeitig entsteht langsam die Nabelschnur, über die das Baby im späteren Verlauf versorgt wird. Mit zunehmendem Wachstum beginnt die Differenzierung, das bedeutet, dass die Zellen spezialisierte Aufgaben übernehmen – die einzelnen Organe werden angelegt.

Diese allererste Phase der Schwangerschaft wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Manche Frauen spüren sofort, dass sie schwanger sind. Die ersten Anzeichen wie

  • Ziehen im Unterleib,
  • Übelkeit oder
  • ein leichtes Anschwellen des Bauches

fallen ihnen umgehend auf. Manchmal ist es auch nur ein Bauchgefühl, dass irgendetwas anders ist.

Andere Frauen hingegen bemerken überhaupt keinen Unterschied. Sie fühlen sich so wie immer und leben ihren Alltag unverändert weiter. Das kommt insbesondere dann vor, wenn die Schwangerschaft unverhofft eintritt. Erst nachdem die Monatsblutung auf sich warten lässt und ein Schwangerschaftstest die vage Vermutung bestätigt, wird ihnen bewusst, dass sie tatsächlich schwanger sind.

Alles-oder-Nichts-Prinzip


Eine unverhoffte Schwangerschaft ist keineswegs problematisch, denn die Natur hat es so eingerichtet, dass alle Entwicklungs- und Teilungsprozesse vollkommen fehlerfrei ablaufen, ohne, dass die werdende Mutter etwas dazutun muss.

Selbst wenn die Frau aufgrund ihrer Unwissenheit weiterhin Medikamente eingenommen, Alkohol getrunken oder geraucht hat, kann es sein, dass die Schwangerschaft davon vollkommen unbeeinträchtigt ist.

In diesem frühen Entwicklungsstadium gilt das Alles-oder-Nichts-Prinzip: Werden Zellen des Embryos geschädigt, kommt es zu einer frühen Fehlgeburt beziehungsweise Frühgeburt, die nicht selten vollkommen unbemerkt abläuft. Ist der Embryo unbeschädigt, bleibt die Schwangerschaft erhalten.

Die Entwicklung in den Phasen der Schwangerschaft


Das 1. Trimester gilt als die sensibelste Zeit. Am Ende der 12. Woche ist ein wichtiger Teil der Entwicklung des Babys bereits abgeschlossen: Alle Organe sind angelegt, Kopf, Bauch und Arme vorhanden.

Im 2. Schwangerschaftsdrittel reifen die Organe heran und die Sinneswahrnehmungen bilden sich heraus.

In den letzten Wochen geht es vorwiegend darum, dass das Baby Fett ansetzt und wächst. Wachstum und Gewicht werden im Zuge der Vorsorgeuntersuchungen fortwährend kontrolliert. Zwar sind die Werte ein wichtiger Indikator für ein gesundes Fortschreiten der Schwangerschaft, sie können jedoch von den Durchschnittswerten merklich abweichen, ohne Grund zur Besorgnis zu sein. Ein Grund sind beispielsweise ganz normale Messungenauigkeiten oder die individuelle, körperliche Verfassung der Mutter.

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Die drei Phasen der Schwangerschaft: Wochen im Überblick

Die Entwicklung der Sinne im Mutterleib


Während der Schwangerschaft vollzieht sich die Entwicklung unserer Sinne. Verschaffen Sie sich einen Überblick, was Ihr Baby bereits im Mutterleib erlernt.

Schmecken

Ein Fötus kann schon recht früh schmecken, denn die ersten Geschmacksknospen entstehen bereits in der 15. Schwangerschaftswoche (SSW). Das ist kein Zufall, schließlich beginnt das Ungeborene in dieser Zeit, Fruchtwasser zu schlucken. Im letzten Trimester kann das Baby bereits sehr gut unterscheiden, ob die Mutter Süßes oder Salziges gegessen hat.

Sehen

Zwar kann das Baby bereits ab der 16. SSW seine Augen bewegen, die Entwicklung des Sehvermögens benötigt aber noch etwas Zeit. Erst ab der 26. SSW öffnen die meisten Babys erstmalig ihre Augen. Föten reagieren zwar auf Licht, beispielsweise, wenn die Sonne direkt auf den Bauch scheint, oder man das Kind mit einer Taschenlampe stimuliert. Trotzdem ist nicht ganz geklärt, ob Babys vor der Geburt tatsächlich schon sehen können.

Wissenswert: Farben kann ein Säugling erst zwei Monate nach der Geburt wirklich unterscheiden.

Hören: klassische Musik für Babys im Bauch?

Ab der 23. SSW hat sich das Gehör bereits so weit entwickelt, dass Töne, Musik und Stimmen bewusst wahrgenommen werden. In erster Linie sind dies Geräusche, die sich im Körper der Mutter abspielen, beispielsweise das Rauschen des Blutes, der Herzschlag oder ein Magenknurren.

Erst einige Wochen vor der Geburt, etwa ab der 35. SSW, ist das Ungeborene in der Lage, Tonhöhen zu unterscheiden.

Tipp:

Auch wenn das Baby bereits viele Fähigkeiten besitzt, muss es im Mutterleib nicht speziell gefördert werden, beispielsweise durch klassische Musik. Es braucht viel Schlaf und Ruhe, um sich zu entwickeln. Dafür sorgt das gedämpfte Umfeld der Gebärmutter.

Riechen

Das Riechen ist für ein Neugeborenes und in Hinblick auf das Stillen ungemein wichtig. Es erkennt die Brustwarzen der Mutter nämlich am Geruch der Muttermilch. Kurz nach der Geburt ist der Geruchssinn daher bereits herausgebildet.

Ob Föten während der Schwangerschaft wirklich riechen können, ist umstritten. Man geht zwar davon aus, dass etwa ab der 28. SSW Eindrücke über die Nase wahrgenommen, aber nicht von den geschmeckten unterschieden werden.

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Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren