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Eine normale Entbindung zu definieren, ist nicht ganz einfach. Schließlich ist der Ablauf jeder Geburt individuell. Gemeint ist mit einer „normalen Geburt“ meist die vaginale Spontangeburt - ohne Einleitung. Das bedeutet, dass die Wehen von alleine einsetzen und sich der Muttermund öffnet. Das Baby kommt ohne Hilfsmittel wie Zange oder Saugglocke zur Welt.

Auch wenn Frauen heutzutage auf Schmerzmittel zurückgreifen können, versucht man bei der natürlichen Geburt, das Kind möglichst interventionsfrei zu gebären. Dementsprechend versteht man auch den Kaiserschnitt nicht als natürliche Geburt.

WHO empfiehlt die normale Geburt


Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits 1985 eine Erklärung veröffentlicht, in der sie die natürliche Geburt empfiehlt. So heißt es beispielsweise, dass es für eine Kaiserschnittrate von über 10 bis 15 Prozent keine medizinische Rechtfertigung gäbe. In Deutschland liegt die Rate mittlerweile bei über 30 Prozent.

Auch eine konstante elektronische Überwachung der Herztöne des Kindes, voreilige Geburtseinleitungen oder routinemäßige Dammschnitte lehnt die WHO ab. Mit schulmedizinischen Geburtspraktiken, wie dem Liegen auf dem Rücken oder dem künstlichen Öffnen der Fruchtblase ohne Notwendigkeit, räumte die internationale Organisation schon damals auf.

Vieles davon ist in deutschen Krankenhäusern längst Standard. Werdende Mütter können den Geburtsverlauf nach ihren Wünschen gestalten – stets betreut durch ein Team aus Hebammen und Ärzten. Die Frauen wählen selber, welche medizinische Unterstützung sie wünschen, in welcher Position sie entbinden und welche Untersuchungen vorgenommen werden.

Fit fürs Leben dank natürlicher Geburt


Auch wenn der Wunschkaiserschnitt auf dem Vormarsch ist, stellt die normale Geburt für viele schwangere Frauen den Idealfall dar. Denn die natürliche Geburt hat für Mutter und Kind einige Vorteile:

  • Das Kind bestimmt sozusagen eigenständig, wann es bereit ist, das Licht der Welt zu erblicken. Darum kommt es seltener zu Schwierigkeiten mit den Atemwegen. Die Lungenfunktion ist nämlich erst spät in der Schwangerschaft vollständig entwickelt.
  • Während des Geburtsvorgangs ist der Säugling den vaginalen und fäkalen Bakterien der Mutter ausgesetzt, die wichtig für die Ausbildung der Immunabwehr sind.
  • Je weniger Medikamente eingesetzt werden, desto weniger ist mit Nebenwirkungen zu rechnen.
  • Die Rückbildung des Körpers der Mutter erfolgt schneller.
  • Das Geburtserlebnis unterstützt in vielen Fällen die Bindung zwischen Eltern und Kind.
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Verletzungsgefahren bei der natürlichen Geburt


Obwohl die Natur den Geburtsprozess optimal entwickelt hat, können auch bei einer normalen Entbindung, die vollkommen komplikationslos verläuft, Verletzungen auftreten. So entstehen an der Scheide manchmal Blutergüsse oder Rissverletzungen.

  • Blutergüsse treten meist in den Unterhautschichten der Schamlippen und des Dammgewebes (Bereich zwischen Anus und Scheide) auf. Der Grund dafür ist, dass die Blutgefäße durch den Druck während der Geburt reißen. Fließt das Blut nach innen, in das Gewebe, entwickelt sich daraus ein Hämatom. Die Folge sind Schmerzen beim Sitzen und Gehen oder ein unangenehmes Druckgefühl. Die Blutergüsse heilen in der Regel jedoch schnell von alleine ab.
  • Rissverletzungen entstehen am häufigsten am Damm. Aber auch der Gebärmutterhals, die Scheide und der Muttermund können betroffen sein. Ein größerer Dammriss wird noch im Kreißsaal unter lokaler Betäubung genäht, kleinere Verletzungen heilen von alleine. In Ausnahmefällen kann eine Dammnaht längere Zeit schmerzhaft sein.

Probleme wie Inkontinenz oder ein gestörtes Lustempfinden beim Sex nach einer vaginalen Geburt können zwar kurzfristig auftreten, sind durch gezieltes Beckenbodentraining jedoch in den Griff zu bekommen. Auch durch die Geburt entstandene Hämorrhoiden lassen sich in der Regel schnell behandeln.

Die natürliche Geburt: Flexibel bleiben


Auch wenn sich viele Frauen für sich und ihr Kind eine natürliche Geburt wünschen, ist es sinnvoll, sich nicht zu sehr darauf zu versteifen. Denn eine vollkommen interventionsfreie Geburt ist in Deutschland eher der Ausnahmefall.

Wissenswert:

Laut dem Bund Deutscher Hebammen wird jede fünfte Geburt eingeleitet. 25 Prozent der Frauen entscheiden sich für eine Schmerzerleichterung durch Periduralanästhesie (PDA).1

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Je nachdem, wie die Geburt verläuft, kann eine medizinische Unterstützung - beispielsweise PDA, Saugglocke oder sogar der Kaiserschnitt - die beste Option sein.

Keine Frau muss deswegen ein schlechtes Gewissen haben oder sich als Versagerin fühlen. Schließlich planen 30 Prozent der Mütter eine Wannengeburt.2 Nichtsdestotrotz kommen nur zwei Prozent der Babys im Wasser zu Welt.3 Eine Geburt ist eben nur in gewissem Maße planbar.

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Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen
  • 1AQUA-Institut GmbH, Bundesauswertung 2011, S. 42
  • 2NetMoms, Umfrage 2010-12
  • 3AQUA-Institut GmbH, Bundesauswertung 2011, S. 96