Der Embryo nistet sich in der 4. Schwangerschafts-woche ein


Um den Eisprung herum, der meistens in der Mitte des Zyklus liegt, ist eine Frau besonders fruchtbar. Daher ist auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine Befruchtung der Eizelle in der dritten Schwangerschaftswoche oder zu Beginn der vierten Schwangerschaftswoche stattfindet. Das befruchtete Ei wandert dann Richtung Eileiter zur Gebärmutter, um sich dort etwa sieben Tage nach der Befruchtung einzunisten.

Bei der Einnistung in die Schleimhaut der Gebärmutter greift das sogenannte Alles-oder-Nichts-Prinzip: Kann der Körper die Keimblase schützen, nistet sie sich ein. Bei zu großen Widrigkeiten – wenn etwa die Gebärmutterschleimhaut nicht dick genug ist – kommt es zu einem Schwangerschaftsabbruch. Dann wird das Ei mit der Regelblutung aus dem Körper geschleust und ein neuer Zyklus beginnt.

Bleibt die Schwangerschaft bestehen, bohrt sich das befruchtete Ei an einer günstigen Stelle in die Schleimhaut der Gebärmutter. Die Plazenta (Mutterkuchen) versorgt den Embryo während der ganzen Schwangerschaft mit Sauerstoff und Nährstoffen und schützt vor Schadstoffen. Wenn die Einnistung abgeschlossen ist, misst der Embryo etwa 0,5 Millimeter.

Ab der vierten Schwangerschaftswoche ist ein Schwangerschaftstest möglich: Die meisten Tests aus der Apotheke messen den Gehalt des hCG-Hormons im Urin und schätzen so ein, ob Sie schwanger sind. Doch nicht alle Schwangerschaftstests sind gleich sicher. Am zuverlässigsten ist der hCG-Bluttest beim Gynäkologen.

Einnistungsblutung: Nicht zu verwechseln mit der Menstruation


Die allerersten Anzeichen einer Schwangerschaft kann man leicht mit Menstruationsbeschwerden verwechseln. Dazu gehört auch die Einnistungsblutung, die bei manchen Frauen um die vierte Schwangerschaftswoche herum auftritt.

Diese Einnistungsblutung

  • dauert meist einige Tage,
  • ist weniger stark als die Regelblutung und
  • unterscheidet sich durch hellrotes, frisches Blut von den dunkleren Blutungen der Menstruation.

Die Einnistungsblutung ist darauf zurückzuführen, dass bei der Einnistung die Blutgefäße der Gebärmutter leicht verletzt werden – für Mutter und Kind ist das völlig ungefährlich.

Schwangerschaftsanzeichen bei der werdenden Mutter


In der vierten Schwangerschaftswoche haben viele Frauen zum ersten Mal typische Schwangerschaftsbeschwerden. Grund dafür ist der schnelle Anstieg der Schwangerschaftshormone. Auch wenn diese Beschwerden das Leben schwer machen, sind es doch Indizien, dass es mit der Schwangerschaft geklappt hat. Beobachten Sie deshalb, ob sich Veränderungen bemerkbar machen, wie zum Beispiel:

  • die Brüste werden größer und ziehen
  • Stimmungsschwankungen
  • starker Speichelfluss
  • Gelüste auf bestimmte Nahrungsmittel oder starke Abneigungen (auch bei Gerüchen)

Vor allem im ersten Trimester – also im ersten Drittel der Schwangerschaft – sind diese Anzeichen typisch. Die Symptome können von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausfallen, müssen aber nicht auftauchen. In der Regel bessert sich im Lauf der Schwangerschaft das Allgemeinbefinden. Trotzdem bleiben die Symptome manchmal auch länger bestehen.

Kleine Lehre der Schwangerschaftshormone:
Schuld an den Beschwerden in der Schwangerschaft sind die Hormone. Vor allem hCG und Progesteron sorgen für den Erhalt der Schwangerschaft: Das Hormon hCG wird ab der Einnistung der Eizelle von der Plazenta produziert und verhindert die Menstruation, sodass die Schwangerschaft erhalten bleibt. Das Gelbkörperhormon Progesteron wird vom Gelbkörper (dem früheren Eibläschen) hergestellt und bewirkt, dass alle Prozesse verlangsamt ablaufen. So hat der Körper mehr Ressourcen, um sich der Entwicklung des Kindes zu widmen.

Worauf ist in der 4. Schwangerschaftswoche zu achten?


Es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um Ihre Schwangerschaft positiv zu beeinflussen. Diese Regeln gelten nicht nur für die vierte Schwangerschaftswoche, sondern für die gesamte Schwangerschaft. Trotzdem ist der Embryo gerade in der Anfangsphase sehr empfindlich und ein Abbruch der Schwangerschaft ist leider nicht ausgeschlossen. Achten Sie daher auf eine gute Balance aus Entspannung und Bewegung, auf eine ausgewogene Ernährung und vermeiden Sie schädigende Einflüsse wie zum Beispiel starken Stress.

Hier gilt Vorsicht

  • Alkohol: Während der Schwangerschaft ist Alkohol tabu. Natürlich gilt das erst recht für Drogen.
  • Zigaretten: Das Rauchen sollten Sie während der Schwangerschaft komplett aufgeben. Den Zigarettenkonsum lediglich zu reduzieren reicht nicht aus, denn das Baby leidet unter jeder Menge an Nikotin. Keine Sorge: Auch, wenn Sie von heute auf morgen mit dem Rauchen aufhören, wird Ihr Baby keine Entzugserscheinungen bekommen.
  • Medikamente: Vor der Einnahme von Medikamenten sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt sprechen, da viele Präparate nicht an Schwangeren getestet wurden – das gilt auch für pflanzliche Wirkstoffe. In bestimmten Fällen kann das Einnehmen eines Medikaments in der Schwangerschaft sinnvoll sein, der Experte kann in so einem Fall Wirkung und Risiken am besten einschätzen.

Während der Schwangerschaft sollten Sie sich laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung regelmäßig, ausgewogen und abwechslungsreich ernähren. Im Hinblick auf die Nährstoffe können Sie zusätzlich zur Einnahme von Folsäure-Kapseln auch Nahrungsmittel essen, die diesen Stoff von Natur aus enthalten, etwa grünes Gemüse wie Spargel oder Vollkornprodukte. Es gibt aber auch einige Lebensmittel, die Sie in der Schwangerschaft meiden sollten, dazu gehören vor allem rohe Tierprodukte.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Redaktion Themenvorschläge? Anregungen? Schreiben Sie uns! Redaktion Redakteur/in kanyo® mehr erfahren