Schwanger zu werden ist zunächst einmal gratis. Das gilt zumindest, wenn man auf natürlichem Wege schwanger wird. Eine künstliche Befruchtung hingegen kostet mehrere Tausend Euro. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten in bestimmten Fällen, jedoch in der Regel nicht für mehr als drei Versuche.
Schwangerschaft: Kosten für Ultraschall und Co.
Hat der Arzt die Schwangerschaft bestätigt, beginnen die Vorsorgeuntersuchungen. Die medizinische Grundversorgung ist in Deutschland sehr umfangreich: So werden regulär die Kosten für drei Ultraschalluntersuchungen übernommen. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich sehr gut.
Zur Vorsorge gehören auch Blut- und Urintests. Die Kosten für den Diabetes-Test mussten vor einiger Zeit noch von den schwangeren Frauen selbst getragen werden, heute wird er von den Krankenkassen bezahlt. Auch die Kosten für einen Geburtsvorbereitungskurs erstattet die Krankenkasse.
Trotz der gleichen Grundversorgung unterscheiden sich die Leistungen der Versicherer. Privatpatientinnen erhalten ‒ abhängig von ihrem Tarif ‒ oft mehr Ultraschalluntersuchungen. Auch die gesetzlichen Krankenversicherungen bieten individuelle Sonderleistungen an. Die Kosten für einen zusätzlichen Ultraschall oder ein 3D-Bild werden zum Teil übernommen.
Manche Krankenversicherer bezahlen alternative Geburtsvorbereitungskurse wie Hypnobirthing, andere wiederum nicht.
Während ein 3D-Ultraschall mit 50 Euro für viele Selbstzahler noch relativ erschwinglich ist, muss man für einen Hypnobirthing-Kurs mit 300 bis 400 Euro tiefer in die Tasche greifen. Hier ist es sinnvoll, sich rechtzeitig bei der Krankenversicherung über die Kostenübernahme der gewünschten Zusatzleistung zu informieren.
IGeL-Angebote: Was kostet eine Schwangerschaft?
Die Abkürzung IGeL steht für Individuelle Gesundheitsleistungen. Damit meint man Untersuchungen, die nicht im Leistungskatalog der Krankenkassen enthalten sind. Zu den am häufigsten genutzten IGeL-Angeboten gehören:
- Messung der Nackentransparenz (Trisomie-Risiko), 150 bis 200 Euro
- Toxoplasmose-Suchtest, circa 15 Euro
- erweiterter Glukosetest, circa 20 Euro
- zusätzlicher Ultraschall beispielsweise des Organsystems, 35 bis 50 Euro
- Bluttest auf das Down-Syndrom (Trisomie 21), ab 500 Euro
Die Kosten eines besonderen Ultraschalls oder Bluttests müssen die werdenden Eltern selber tragen.
Schwangerschaft: Kosten für Vitamine, Cremes & Co.
Abgesehen von der medizinischen Versorgung, die weitestgehend von der Krankenversicherung getragen wird, entstehen vor der Geburt noch weitere Kosten. Beispielsweise kann die Einnahme bestimmter Eisen- oder Vitaminpräparate empfohlen sein, deren Kosten nicht in allen Fällen oder vollständig von der Krankenkasse übernommen werden.
Wächst der Bauch, braucht die schwangere Frau außerdem neue Kleidung. Je nach Saison summieren sich die Kosten für Umstandsmode zu einem ansehnlichen Betrag von mehreren Hundert Euro.
Ab einem gewissen Zeitpunkt wird jede Schwangerschaft ein wenig beschwerlich. Dann sind besondere Cremes für den Bauch oder ein Besuch im Spa ein verdienter Luxus – der jedoch auch bezahlt werden will.
Was kostet eine Geburt?
Wer krankenversichert ist, muss in Deutschland für die Geburt nicht aufkommen. Die Kosten für eine vaginale Geburt von etwa 1.500 bis 2.000 Euro trägt die Krankenkasse, ebenso die etwa doppelt so hohen Kosten für einen Kaiserschnitt.
Auch für den drei- bis fünftägigen Krankenhausaufenthalt von Mutter und Kind nach der Entbindung kommt die Krankenversicherung auf. Gesetzlich versicherte Mütter werden jedoch in einem Mehrbettzimmer untergebracht. Wer ein Zweibett-, Einzel- oder Familienzimmer möchte, muss dafür extra zahlen. Die Kosten liegen durchschnittlich bei 50 bis 100 Euro pro Nacht. Private Krankenversicherungen bieten in ihrem Leistungskatalog meist etwas mehr Komfort.