Häufig gestellte Fragen zu Schnupfen bei Babys und Kindern


Warum haben Kinder und Babys häufig Schnupfen?

Atemwegsinfekte mit Schnupfen (meist aufgrund einer Erkältung) stehen unangefochten an der Spitze der häufigsten Erkrankungen bei Kindern. Das kindliche Immunsystem befindet sich noch im Aufbau und muss erst Abwehrstoffe gegen die leicht übertragbaren und variierenden Erkältungsviren entwickeln. Fachleute gehen deshalb davon aus, dass bis zum Schulalter 8 bis 12 grippale Infekte pro Jahr durchaus normal sind und keinen Grund zur Sorge darstellen.1

Wann sollte man mit Kindern oder Babys bei Schnupfen einen Arzt aufsuchen?

Schnupfen bei Kindern ist meist harmlos, kann jedoch zu ernsteren Infektionen (Nasennebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung, Bronchitis) führen. Bei fehlender Besserung innerhalb einer Woche, gelblich-grünem Nasensekret, hohem Fieber oder Kopfschmerzen sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Bei wiederholtem Schnupfen oder zusätzlichen Symptomen (Juckreiz, Hautausschlag) ist auch eine allergische Reaktion möglich, die Abklärung bedarf.2

Wie lange dauert Schnupfen bei Kindern und Babys?

Der Schnupfen im Rahmen einer Erkältung dauert in der Regel etwa 7 bis 10 Tage.3 Bei einer Allergie hängt die Dauer davon ab, welches Allergen den Schnupfen auslöst und inwiefern es möglich ist, diesem aus dem Weg zu gehen.

Wie erfolgt die Behandlung von Schnupfen bei Babys und Kleinkindern?

Die beste Erholung bei Erkältungskrankheiten wird durch Ruhe und Schlaf erreicht. Ein ruhiger Tagesablauf ermöglicht ausreichende Erholung, selbst wenn das Kind spielen und sich bewegen möchte. Zur weiteren Behandlung von Schnupfen eignen sich Arzneimittel, die die Nasenschleimhaut abschwellen lassen. Auch Dampfinhalationen unterstützen freie Atemwege. Die Verwendung solcher Maßnahmen hängt vom Alter ab und sollte vorab mit Ihrem Kinderarzt besprochen werden.

Welche Hausmittel helfen, wenn Babys oder Kleinkinder Schnupfen haben?

Als Alternative zu Nasensprays können selbstgemachte Kochsalz-Nasentropfen (1 Gramm Speisesalz in 100 ml Wasser) verwendet werden. Das Einatmen von warmem Dampf erleichtert ebenfalls das Atmen. Bei größeren Kindern kann zusätzlich eine Nasendusche angewendet werden. Zur Linderung bieten sich auch Kamille oder ätherische Öle wie zum Beispiel Eukalyptus an. Aber Vorsicht: Aufgrund gefährlicher Atemreizungen dürfen ätherische Öle nur bei älteren Kindern (über drei Jahren) angewandt werden! Vor der Verwendung solcher Hausmittel sollten Sie daher Rücksprache mit dem Kinderarzt halten.3

Schnupfen bei Babys und älteren Kindern: Symptom oder Krankheit?


Schnupfen ist ein Symptom, das bei vielen Erkrankungen der oberen Atemwege auftritt, wie zum Beispiel bei einem grippalen Infekt (Erkältung) oder der echten Grippe (Influenza). In der Medizin wird er auch als Rhinitis bezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine Entzündungsreaktion der Nasenschleimhaut.

Das Auftreten von Schnupfen oder Erkältungen hat nichts oder nur sehr indirekt mit Kälte zu tun. Die Bezeichnung basiert lediglich auf der Beobachtung, dass die Zahl der Erkrankungen in der kalten Jahreszeit steigt. Weder Nässe noch Kälte sind direkte Auslöser für Schnupfen. Vielmehr liegt der Zusammenhang in einer Kombination aus trockener Heizungsluft, die die Schleimhäute angreift, und einem im Winter bei vielen Menschen geschwächten Immunsystem

Kinder und Babys erkranken wesentlich häufiger an Schnupfen als Erwachsene, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Die körpereigene Abwehr lernt mit der Zeit, Krankheitserreger wirksam abzuwehren. Dazu muss sie allerdings erst mit den verschiedenen Keimen konfrontiert werden. 

Viren verursachen Erkältungen

Da Schätzungen zufolge über 200 verschiedene Viren (wesentlich seltener Bakterien) einen Schnupfen auslösen können, ist die Chance für das Kind oder Baby groß, auch nach überstandener Erkältung wieder zu erkranken, nur dass diesmal eine andere Virenart verantwortlich ist. Die Viren verbreiten sich über eine Tröpfcheninfektion, also zum Beispiel durch Husten und Niesen von Mensch zu Mensch.3

Auswirkungen des Schnupfens bei Babys und älteren Kindern


Ein Kind das aufgrund einer Erkältung Schnupfen hat, liegt im Bett und ruht sich aus.

Eine Erkältung ist die häufigste Infektionskrankheit bei Kindern. Schuld daran ist das Immunsystem, das sich bei Babys und Kindern erst noch entwickelt und durch Kontakt mit Erregern trainiert werden muss. Die Hauptsymptome des Schnupfens beziehungsweise der Erkältung bei Kindern und Babys sind: 

  • Sekretausfluss aus der Nase, der mit zunehmender Krankheitsdauer dickflüssiger wird 
  • geschwollene Nasenschleimhäute, die eine Nasenatmung erschweren 
  • Abgeschlagenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl 

Auch wenn die Virusinfektion bei Erwachsenen und älteren Kindern meist harmlos verläuft, kann sich ein Schnupfen bei Babys stärker auswirken. Folgende Faktoren sind hierfür ausschlagebend:1 

  • Immunsystem: Babys haben ein wesentlich anfälligeres Immunsystem, das noch ganz am Anfang der Entwicklung steht. 
  • Häufigkeit: Im Durchschnitt treten sechs bis acht Infekte pro Jahr auf, wobei bis zu 12 leichte Infekte noch als normal gelten. Die Häufigkeit hängt von der Exposition gegenüber neuen Erregern ab. In der kalten Jahreszeit und während Phasen, in denen das Kind mit anderen Kindern in Kontakt kommt (zum Beispiel beim Eintritt in die Krippe oder den Kindergarten), steigen die Zahlen zusätzlich. 
  • Anatomie: Die Strukturen der oberen Atemwege sind bei Babys viel feiner und die Nebenhöhlen sowie Atemgänge enger als bei Schulkindern. Dies ist auch der Grund, warum die kleinen Nasen schneller verstopfen. Bereits geringe Mengen Nasensekret beeinträchtigen das ungestörte Atmen. Bei einem akuten Atemwegsinfekt zeigen Säuglinge oft ein ziehendes, „juchzendes“ oder schnarchendes Geräusch während der Einatmung. 

Achtung! Nasenatmung beim Baby

Gesunde Babys können gleichzeitig atmen und trinken. Da Säuglinge in den ersten Monaten Nasenatmer sind, bereiten die verstopften Nasengänge vor allem bei der Nahrungsaufnahme Probleme. Eine krankheitsbedingte Trinkschwäche führt schnell zur Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Daher ist ratsam, Säuglinge mit Schnupfen (besonders in den ersten vier Lebenswochen) direkt einem Kinderarzt vorzustellen.4

Komplikationen bei Babys und Kindern mit Schnupfen


Eine Erkältung und damit einhergehender Schnupfen heilen normalerweise innerhalb von ein bis zwei Wochen aus.3 Unter Umständen treten jedoch Komplikationen auf, wenn sich die Infektion der Nasenschleimhaut auf die unteren Atemwege ausbreitet. Entzündungen im Mittelohr (Otitis media) und den Bronchien (Bronchitis) sind die Folge.  

Bei einer Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) ist die Nase verstopft, weil sich das Nasensekret staut. In diesem Fall können sich Viren besonders gut vermehren und zudem ist eine bakterielle Infektion möglich – erkennbar an gelblich-grünem Schleim. Damit das Sekret abfließt und es zu keiner Stauung kommt, sollte während des Atemweginfekts eine freie Nasenatmung aufrechterhalten werden.

Wann zum Arzt?

Wenn ein Säugling an Schnupfen leidet, ist es notwendig einen Arzt aufzusuchen. Bei älteren Kindern ist ein Arztbesuch vor allem dann zu empfehlen, wenn neben dem Schnupfen weitere Symptome auftreten, wie starke Abgeschlagenheit, Fieber, Ohrenschmerzen, Kopf- und Gesichtsschmerzen oder gelblich-grünes Nasensekret. Auch wenn sich die Erkältungsbeschwerden nicht bessern oder sogar verschlimmern, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden.1,5

Infografik liefert Informationen zu Fieber bei Kindern die Schnupfen haben.

Diagnose und Therapie: Was tun wenn Babys und Kinder an Schnupfen leiden?


Kinderärztin hört den Brustkorb eines Mädchens ab, da es an einer Erkältung mit Schnupfen und Husten leidet.

Erfahrene Kinderärzte benötigen keine aufwendigen diagnostischen Hilfsmittel, um eine Erkältung mit Schnupfen zu erkennen. Die körperliche Untersuchung mit Abhören des Brustkorbs, Inspektion des Rachens und die Anamnese (Erfragen der Krankengeschichte) reichen in der Regel völlig aus. Nach der Untersuchung wird der Arzt dementsprechend Behandlungsempfehlungen geben. 

Direkt zum Thema: 

Therapie des Schnupfens beim Baby (unter 12 Monate)


Generell gilt: Einem Baby sollten Sie keine Medikamente wie beispielsweise abschwellende Nasentropfen verabreichen, ohne vorher mit Ihrem Kinderarzt gesprochen zu haben. Zur weiteren Behandlung von Schnupfen bei den Kleinsten haben sich folgende Maßnahmen und Hausmittel bewährt:1,3 

  • Häufiges Trinken: Bieten Sie Ihrem Baby viel Flüssigkeit an oder stillen Sie es häufig, um das Nasensekret zu verflüssigen und damit den Abfluss zu erleichtern. 
  • Pflege der Nasenschleimhäute: In der Apotheke erhalten Sie physiologische Kochsalzlösung zum Befeuchten und Abschwellen der Schleimhäute. Eine Kochsalzlösung lässt sich auch selbst herstellen (1 Gramm Speisesalz in 100 Milliliter Wasser auflösen) und als Nasentropfen verwenden.  
  • Oberkörper hochlagern: Beim Schlafen kann ein Keilkissen oder ein zusammengerolltes Handtuch unter der Matratze Linderung verschaffen. Kissen oder Tücher sollten jedoch nie direkt in die Wiege gelegt werden, um Erstickungsgefahr zu vermeiden. 
  • Befeuchten Sie die Raumluft: Ein feuchtes Tuch neben dem Bettchen oder regelmäßiges Lüften kann gegen trockene Heizungsluft im Kinderzimmer helfen.  
  • Kruste und Schleim entfernen: Mit einem zusammengedrehten Taschentuch lassen sich Verkrustungen und Schleim sanft aus der Babynase entfernen. Mit Wattestäbchen sollten Eltern aufgrund der erhöhten Verletzungsgefahr vorsichtig sein. 
  • Nasensauger: Wenn die Nase Ihres Babys stark verstopft ist, können spezielle Nasensauger für Säuglinge hilfreich sein. Lassen Sie sich aber am besten vom Kinderarzt oder Apotheker die richtige Anwendung zeigen, um Verletzungen der empfindlichen Nasenschleimhaut zu vermeiden. 

Es wird empfohlen, handelsübliche Nasentropfen oder -sprays nur für den Notfall und kurze Zeit zu verwenden, es sei denn, Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin empfiehlt etwas anderes. Beachten Sie immer die Altersangaben und Dosierungsempfehlungen auf der Verpackung und halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Behandlung des Schnupfens beim Kind (über 12 Monate)

Ein Kind, dass an Schnupfen und Fieber leidet, trinkt stilles Wasser.

In der Regel ist die Erkältung oder der Schnupfen bei Kindern eine harmlose Erkrankung, die keiner besonderen medikamentösen Therapie bedarf. Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder genügend trinken und sich an der frischen Luft bewegen – es sei denn, es stellt sich Fieber ein, was bei einem einfachen Schnupfen jedoch selten der Fall ist. Zu hilfreichen Maßnahmen bei Schnupfen gehören:3 

  • Häufiges Trinken: Es sollte darauf geachtet werden, dass das Kind bei einer Erkältung ausreichend trinkt. Dadurch wird der zähe Schleim verflüssigt und kann leichter abtransportiert werden. Wenn Kinder Fieber haben, ist es besonders wichtig, dass sie ausreichend trinken, damit der Körper nicht austrocknet. Als Durstlöscher eignen sich stilles Wasser oder ungesüßte Kräutertees.  
  • Nase reinigen: Wenn das Kind die Nase noch nicht gut selbst reinigen kann, die verstopfte Nase gegebenenfalls vorsichtig mit einem zusammengedrehten Papiertaschentuch säubern. Dabei ist darauf zu achten, dass der Schleim nicht weiter nach oben geschoben wird. 
  • Abschwellen der Nasenschleimhäute: Hier kann eine Kochsalzlösung (1 Gramm Speisesalz in 100 Milliliter Wasser aufgelöst) als Nasentropfen verwendet werden. Handelsübliche Nasentropfen oder -sprays sollten grundsätzlich nur kurzfristig angewendet werden, es sei denn, Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin empfiehlt etwas anderes. Dabei sind unbedingt die Angaben zu Alter und Dosierung zu beachten. 
  • Inhalieren und ätherische Öle:6 Bei älteren Kindern (über 2 Jahre) werden unter Aufsicht und in moderatem Maße auch Dampfinhalationen mit Salbei oder einer Kochsalzlösung durchgeführt. Erleichterung bringen auch ätherische Öle wie Menthol oder Eukalyptus, die auf die Kleidung getropft oder als Balsam direkt auf Brust oder Rücken gerieben werden.  

Wichtiger Hinweis: Öle zum Inhalieren oder Einreibesalben mit ätherischen Ölen wie Menthol oder Eukalyptus, sind für Babys und kleine Kinder nicht geeignet.3 Bei dieser Altersgruppe können solche Substanzen schwerwiegende Nebenwirkungen (Reizung der Schleimhäute in den Atemwegen) haben, weshalb Vorsicht geboten ist.3 Ätherische Öle können Atembeschwerden verursachen und zu Verkrampfungen des Kehlkopfes (Stimmritzkrampf) und damit zu Atemnot führen . Auch allergische Reaktionen sind möglich. Sprechen Sie bei Unsicherheiten die Behandlung immer mit Ihrem Kinderarzt oder einem Apotheker ab. 

Vorbeugung: Was Eltern außerdem für ihre Kinder tun können


Illustration zeigt Maßnahmen zur Vorbeugung von Schnupfen bei Babys und Kindern.

Um Kinder vor wiederkehrenden Erkältungen zu schützen, können Sie das Immunsystem auf verschiedene Arten unterstützen. Eine Besonderheit der kalten Jahreszeit fördert den Schnupfen bei Kindern: Die trockene Heizungsluft und die dadurch ausgetrockneten Nasenschleimhäute. Regelmäßiges Lüften führt zu einem besseren Raumklima. Eltern können auch dafür sorgen, dass in den Kinderzimmern Luftbefeuchter stehen. Für einen erholsamen Schlaf sollte die Raumtemperatur des Kinderzimmers in der Nacht nicht mehr als 18 Grad Celsius betragen.7  

Bewegung an der frischen Luft unterstützt die körperliche Gesundheit: Auch bei Wind und Wetter sollten ein bis zwei Stunden eingeplant werden.8 Vitaminreiche Lebensmittel (Zitrusfrüchte, Kiwis) stärken das Immunsystem und sind grundsätzlich für eine ausgewogene Ernährung zu empfehlen.3 Süßes und Fettes sollte das Kind nur in Maßen genießen.  

Zudem ist es wichtig, das Erwachsene stets auf die Hygieneregeln achten. Nach Kontakt mit dem erkrankten Kind sollten Eltern sich immer die Hände waschen, um die Verbreitung der Erreger zu vermeiden. Benutzte Papiertaschentücher am besten sofort entsorgen. Zudem sollten Eltern darauf achten, dass gesunde Kinder Abstand zu anderen erkrankten Personen halten. Kranke Kinder sollten keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen.

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Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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