Bei Kinderwunsch: Alkohol reduzieren


Alkohol wirkt sich auf die Fruchtbarkeit nicht aus, solange der Konsum in Maßen bleibt. In größeren Mengen schädigt Alkohol jedoch die Fortpflanzungsorgane beim Mann und bei der Frau. Männer trinken durchschnittlich viermal so viel Alkohol wie Frauen. Zu viel Alkohol kann die Spermienqualität jedoch vermindern, sodass nach der Befruchtung die Entwicklung des Ungeborenen nicht optimal verläuft. Alkohol darf daher Teil der Ernährung trotz Kinderwunsch bleiben, sollte jedoch von beiden Partnern sehr bewusst genossen werden.

Während der Schwangerschaft sollten Frauen auf Alkohol gänzlich verzichten. Denn es gibt keinen risikolosen Grenzwert. Abhängig vom Zeitpunkt der Schwangerschaft sind bereits geringe Mengen an Alkohol schädlich für das Baby. Manche Frauen befürchten, die Schwangerschaft nicht rechtzeitig zu bemerken, sodass es in den ersten Wochen noch zu Alkoholkonsum kommen kann. Im frühen Stadium einer Schwangerschaft (etwa bis zur 4. Schwangerschaftswoche) gilt jedoch das Alles-oder-nichts-Prinzip:

Die verursachte Störung ist entweder so stark, dass der Körper die frühe Schwangerschaft beendet ‒ es kommt zu einer Fehlgeburt. Oder die geschädigten Zellen können durch gesunde Zellen ersetzt werden – die Schwangerschaft entwickelt sich normal weiter. Störungen sind dann nicht zu erwarten.

Ernährung bei Kinderwunsch: Folsäure


Folsäure ist ein B-Vitamin, das besonders wichtig für die Zellteilungsprozesse ist. Die Entwicklung des Babys kann nur optimal verlaufen, wenn die Zellneubildungs- und Zellteilungsprozesse im Körper der werdenden Mutter ungestört ablaufen. Besteht ein Mangel an Folsäure, können schon in den ersten Wochen der Schwangerschaft Fehlbildungen beim Embryo auftreten. Zu den Folgen eines Folsäuremangels gehören

  • Defizite im Nervensystem,
  • Herzfehler,
  • Gaumenspalten oder
  • Harnwegsdefekte.

Folsäure sollte daher schon vier Wochen vor dem Eintritt einer Schwangerschaft neben der normalen Ernährung als Nahrungsergänzung zugeführt werden.

Unfruchtbarkeit durch Medikamente

Frauen und Männer mit Kinderwunsch, die regelmäßig Medikamente einnehmen, lassen sich am besten bei ihrem Arzt beraten. Denn bestimmte Präparate beeinträchtigen die Fruchtbarkeit.

Koffein im Auge behalten


Eine gesunde Ernährung bei Kinderwunsch setzt auch einen gemäßigten Koffeinkonsum voraus. Zwar dürfen Frauen, die schwanger werden möchten, Koffein zu sich nehmen, jedoch wirkt sich ein hoher Kaffeekonsum beispielsweise negativ auf die Fruchtbarkeit aus.

Die European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE) stellte in einer Studie fest, dass die Erfolgschancen einer künstlichen Befruchtung um 50 Prozent sanken, wenn die Frauen mehr als fünf Tassen Kaffee am Tag tranken. Zwei bis drei Tassen gelten als erlaubte Höchstmenge für Schwangere.1

Dass die Ernährung bei Kinderwunsch eine wichtige Rolle spielt, wurde vor zehn Jahren in einer viel beachteten Studie erneut bestätigt: Starker Kaffee- oder Teekonsum galt neben

  • Übergewicht,
  • Alkohol,
  • Rauchen und
  • sozialer Deprivation (Gefühl des Verlustes oder einer Benachteiligung)

zu den fünf Lebensweise-Faktoren, welche die Zeit bis zum Eintritt einer Schwangerschaft um mehr als das Siebenfache verlängerten.2

Allerdings ist zu beachten, dass auch andere Getränke wie Energy Drinks oder Cola Koffein enthalten.

Die Weltgesundheitsorganisation gibt als Richtschnur für Schwangere eine Höchstdosis von 300 Milligramm Koffein pro Tag vor. Darin müssen alle koffeinhaltigen Getränke eingerechnet werden. Frauen, die eine Schwangerschaft planen, können sich daran ebenfalls orientieren.

Fettarme Ernährung bei Kinderwunsch


Grundsätzlich zeigt sich, dass Frauen, die sich fettarmer ernähren, bessere Chancen auf eine Schwangerschaft haben. Auf dem Speiseplan von Frauen mit Kinderwunsch sollte daher möglichst keine sehr fetthaltige Kost stehen.3

Es gilt zu beachten: Sowohl Über- als auch Untergewicht sind nicht förderlich bei Kinderwunsch. Dies kann zu Hormonstörungen führen und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Streben Sie daher Ihr Normalgewicht an und achten Sie auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung.

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Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren