Häufig gestellte Fragen zum Babyschwimmen


Was ist Babyschwimmen?

Babyschwimmen ist eine Art Wassergymnastik für Eltern und Kind — in der Regel angeleitet von einem Kursleiter sowie oftmals begleitet durch Musik und Gesang. Entgegen des etwas irreführenden Begriffs, lernt das Baby hier nicht zu schwimmen.

Warum macht man Babyschwimmen?

Im Rahmen des Babyschwimmens werden spielerisch die Motorik, Körperwahrnehmung und verschiedene (Bewegungs-)Reflexe gefördert. Auch der Gleichgewichtssinn sowie das generelle Vertrauen und die Eltern-Kind-Bindung werden gestärkt.

Ab wann ist Babyschwimmen möglich?

Sobald das Baby seinen Kopf selbst halten kann, ist das Babyschwimmen generell möglich. Mediziner empfehlen ein Mindestalter von zwei bis drei Monaten.1 Ein späterer Beginn ist allerdings ebenso denkbar, wenn das Kind seinen Kopf beispielsweise noch nicht selbst hält. Sprechen Sie bei Fragen mit Ihrem Kinderarzt.

Zahlt die Krankenkasse das Babyschwimmen?

Viele Krankenkassen sind bereit, alle Kosten oder zumindest einen Teil davon zu übernehmen. Mitunter sind jedoch bestimmte Voraussetzungen (beispielsweise Alter des Kindes, Gesamtkosten des Kurses) mit dieser Kostenübernahme verbunden. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer individuellen Krankenkasse.

Wie auf das Babyschwimmen vorbereiten?

Um Ihr Baby einzustimmen, können Sie es vorab in der Badewanne an das Wasser gewöhnen. Auch ein vorheriger Besuch im jeweiligen Hallenbad gibt dem Kleinen die Chance, die neue Umgebung kennenzulernen. Damit außerdem möglichen Infektionen mit Rota-Viren vorgebeugt werden kann, empfiehlt beispielsweise die Ständige Impkomission (STIKO) eine rechtzeitige Impfung des Kindes.3

Welche Gefahren oder Risken birgt Babyschwimmen?

Grundsätzlich kann ein Risko von Infektionen oder eine mögliche Unterkühlung des Babys nie vollständig ausgeschlossen werden. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch denkbar gering, solange Sie entsprechende Vorkehrungen (vor allem ausreichend Wärme nach dem Babyschwimmen) treffen.

Was ist Babyschwimmen und wozu dient es?


Eins vorweg: Beim Babyschwimmen handelt es sich nicht um einen Kurs, bei dem das Kleine Schwimmen lernt. Vielmehr ist es eine Art Wassergymnastik für Eltern und Kind, wobei sich das Baby unter Aufsicht mit dem Element Wasser vertraut machen, sowie spielerisch verschiedene Bewegungsabläufe erproben kann.

Hilfreich ist dabei der Auftrieb des Wassers, der es den noch schwachen Muskeln leichter macht als an Land. Mit unterschiedlichen Übungen — die in der Regel durch einen Kursleiter gezeigt und begleitet werden — trainieren die Eltern mit dem Baby

  • Motorik,  
  • Körperwahrnehmung und  
  • Reflexe. 

Durch den Reiz des Wassers an ihrem Körper reagieren Kinder oft mit einem Strampel- beziehungsweise Bewegungsreflex, der hier gezielt stimuliert und gefördert wird. Gleiches gilt beispielsweise für den Gleichgewichtssinn.

Durch die Lage im Wasser — meist nur leicht vom Elternteil gehalten — erfährt das Kind, wie es sich anfühlt, (fast) frei im Wasser zu liegen und welche Bewegungen beispielsweise die eigene Position verändern. 

Eltern erhalten oftmals den Ratschlag, während der Zeit im Wasser nicht aus dem Blickfeld des Babys zu verschwinden. Auf diese Weise fühlt es sich stets geborgen und sicher. Die Bindung und das Vertrauen zwischen Eltern und Kind werden zusätzlich gestärkt.  

Ab wann ist Babyschwimmen möglich?

Als grobe Richtlinie gilt: Sobald das Baby den eigenen Kopf halten kann, ist es sinnvoll über Babyschwimmen nachzudenken. Je nach der Entwicklung des Kleinen kann der Zeitpunkt daher variieren. Mediziner empfehlen in der Regel ein Mindestalter von circa zwei bis drei Monaten, ein späterer Einstieg (etwa bei Frühgeborenen) ist aber ebenfalls möglich, wenn Ihr Baby noch nicht so weit ist.1 Haben Sie Fragen bezüglich des genauen Einstiegsalters, sprechen Sie bestenfalls mit Ihrem behandelnden Kinderarzt oder einem Kursleiter.

Babyschwimmen: Welche Übungen gibt es?


Was im Einzelnen Bestandteil des Babyschwimmens ist, plant der jeweilige Kursleiter. Sollten Sie Fragen oder Bedenken haben, gehen Sie auf diesen zu und informieren Sie sich über die Details des individuellen Kurses — er steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.  

Üblicherweise kommen nach einer langsamen Eingewöhnung verschiedene Übungsabläufe zum Einsatz, die möglichst viele Sinne des Babys ansprechen. Zum Beispiel zählen dazu:

  • Von Seite zu Seite: Halten Sie das Baby auf Höhe des Brustkorbs unterhalb der Achseln mit beiden Händen umschlossen, sodass die Arme frei bleiben. Lassen Sie die Beine langsam von rechts nach links durch das Wasser gleiten. Am besten halten Sie es ein Stück weg von sich, damit das Wasser den kleinen Körper von allen Seiten umspült.  
  • Tröpfchen und Wellen: Legen Sie das Baby bäuchlings in den sicheren Badewannengriff (auf dem Unterarm liegend) knapp oberhalb der Wasseroberfläche und betröpfeln Sie Kopf, Nacken und Rücken vorsichtig mit Wasser. Warten Sie die Reaktion ab. Wenn es sich wohl fühlt können Sie den Körper leicht eintauchen lassen, sodass sich Wellen bilden und um das Baby herum schwappen.  
  • Rückenlage: Ist Ihr Baby schon etwas mehr mit dem Wasser vertraut, versuchen Sie es in Rückenlage zu bringen und das kleine Köpchen mit der gespreizten Hand von unten zu stützen. Durch den Auftrieb sollte der restliche Körper wie von selbst an der Wasseroberfläche bleiben. Findet es Gefallen daran, ziehen oder schieben Sie es vorsichtig ein paar Meter durch das Wasser. 

Oftmals wird das Ganze mit Musik oder Gesang begleitet. Außerdem räumt der Kursleiter häufig auch etwas Zeit zum Spielen und Planschen mit ein — schließlich soll der Spaß nicht zu kurz kommen. 

Wichtig ist aber dennoch, dass Sie stets auf die Signale des Kleinen achten. Sobald es quengelig wird oder zu frieren beginnt (erkennbar durch blasse Fingernägel oder blaue Lippen), sollten Sie möglichst zeitnah aus dem Wasser gehen. Ideal ist eine Aufenthaltsdauer im Wasser von ungefähr 20 bis 30 Minuten — entsprechend kurz sind die Babyschwimmkurse üblicherweise bemessen.1

Welche Krankenkasse zahlt Babyschwimmen?

Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten des Babyschwimmens (oder einen Teil davon). Allerdings sind oftmals verschiedene Bedingungen an die Kostenübernahme geknüpft. Beispielsweise spielen das Alter des Kindes oder die Gesamtkosten des Kurses eine Rolle. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, um eine individuelle Auskunft zu bekommen.

Vorbereitungen fürs Babyschwimmen treffen


Kommt der Besuch beim Babyschwimmen für Sie in Betracht, ist es empfehlenswert, bereits im Vorfeld ein paar Vorbereitungen zu treffen. Beispielsweise können Sie Ihr Kind in der Badewanne auf den Kontakt mit dem Wasser einstimmen — durch leichtes Befeuchten des Gesichts oder vorsichtiges Eintauchen des Hinterkopfes und Körpers lernt das Baby, wie sich das Wasser und sein Auftrieb anfühlt.

Wichtig ist, dass die Wassertemperatur dabei zu Beginn ungefähr Körpertemperatur hat (37 Grad Celsius).2 Versuchen Sie im weiteren Verlauf die Temperatur des Wassers etwas abzusenken, sodass sich Ihr Kind auf die Hallenbadtemperatur vorbereiten kann. Die empfohlenen Wassertemperaturen liegen beim Babyschwimmen in einem Bereich zwischen 31 und 33 Grad Celsius.1 

Da in manchen Bädern Duschpflicht besteht, ist es als Vorübung sinnvoll, mit dem Kind vorher schon einmal vorsichtig zu duschen. Achten Sie jedoch darauf, dass das Baby den Duschstrahl nicht voll abbekommt und das Wasser nicht über sein Gesicht läuft. Eine Schnupperbesichtigung in Ihrem jeweiligen Hallenbad hilft dem Kind zudem, die ungewohnte und fremde Umgebung vorab kennenzulernen. 

Wenn Sie Ihre Tasche zum Babyschwimmen packen, sind folgende Utensilien zu empfehlen

  • Schwimmwindel  
  • frische Windel für nach dem Kurs 
  • Wickelunterlage 
  • große Handtücher 
  • milde Duschlotion 
  • Feuchtigkeitscreme 
  • (warme) Babynahrung  
  • eigener Föhn 
  • wärmende Kopfbedeckung

Stimmen Sie sich im besten Fall schon frühzeitig mit dem Kursleiter des Babyschwimmens ab, um zu erfahren, wie die infrastrukturellen Gegebenheiten vor Ort aussehen. So kann ein entspanntes und stressfreies Babyschwimmen für Sie und Ihr Kleines gelingen. 

Birgt das Babyschwimmen Gefahren oder Risiken?


In Bezug auf das Babyschwimmen kommen aus den Reihen besorgter Eltern meist Bedenken hinsichtlich der potentiellen Gefahren des (chlorhaltigen) Wassers und der hygienischen Verhältnisse im Bad selbst. Zwar besitzen Säuglinge und Neugeborene in den ersten Monaten nach der Geburt einen sogenannten Tauchreflex, der das Einatmen von Wasser durch ein temporäres Stoppen der Atmung verhindern soll.

Nichtsdestotrotz kann es passieren, dass das Kleine Wasser schluckt und auf diese Weise die Keime und das Chlor im Wasser in den Körper gelangen eine mögliche Infektionsgefahr (etwa mit Rota-Viren, die oft zu Beschwerden im Magen-Darm-Trakt führen) ist somit also gegeben.

Um einer solchen entgegenzuwirken, empfiehlt beispielsweise die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2013 eine allgemeine Rotavirus-Schluckimpfung, die im Alter von 6 bis 12 Wochen gestartet werden sollte.3 Bestenfalls ist diese abgeschlossen, bevor das Babyschwimmen beginnt. 

Ebenso besteht durch die Wassertemperatur ein gewisses Risiko von Unterkühlung. Diesem kann jedoch sehr gut entgegengewirkt werden, durch: 

  • rechtzeitiges Verlassen des Beckens  
  • gutes Abtrocknen 
  • baldiges Aufwärmen mit warmem Duschen  
  • erwärmte Babynahrung  
  • trockene Kleidung  

Solange Sie ausreichende Vorkehrungen für die Zeit direkt nach dem Babyschwimmen treffen, ist die Risikowahrscheinlichkeit vergleichsweise gering

Kann Babyschwimmen Asthma auslösen?

Zwischen Chlorwasser und der Entstehung von Asthma bei Babys vermuten Experten bereits seit einiger Zeit einen Zusammenhang. Tatsächlich belastbare Daten gibt es jedoch (noch) nicht. Aus diesem Grund hat das Umweltbundesamt eine Empfehlung ausgesprochen, die vor allem bei Babys in einem Alter von unter zwei Jahren mit Prädisposition (familiäre Vorbelastung mit Asthma oder Allergien) vom Babyschwimmen abrät.4 Für nicht vorbelastete Kinder geht beispielsweise die „Gesellschaft Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin“ von einer weitgehenden gesundheitlichen Unbedenklichkeit aus.5 Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren Kinder- oder Allgemeinarzt. Dieser kann den Gesundheitszustand Ihres Kindes am besten beurteilen und genauere Einschätzungen abgeben.

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Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren
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