Kopfgneis erkennen


Kopfgneis macht sich durch fettige Schuppen auf der Kopfhaut des Babys bemerkbar. Die Schuppen haben anfangs eine gelbliche Färbung, werden aber im Laufe der Zeit dunkler und nehmen einen Braunton an.

Die Schüppchen sind das Ergebnis einer Überproduktion an natürlichem Talg. Die Ursache dafür ist noch nicht geklärt, Ärzte gehen allerdings von einer natürlichen Veranlagung aus.

Man spricht bei Kopfgneis auch von einer seborrhoischen Dermatitis. Die Hauterkrankung ist in der Medizin noch unter vielen anderen Namen bekannt, dazu gehören folgende Bezeichnungen:

  • seborrhoische Säuglingsdermatitis
  • infantiles seborrhoisches Ekzem
  • Dermatitis seborrhoides infantum

Der Kopfgneis tritt meist schon sehr früh auf, oft bereits in den ersten Lebenstagen des Säuglings. Der Ausschlag verschwindet mit der Zeit ganz von alleine – meist noch bevor das Baby das erste Lebensjahr erreicht hat.

Kopfgneis oder Milchschorf?


Milchschorf und Kopfgneis sind leicht zu verwechseln. Der Milchschorf ist aber keineswegs so harmlos wie der Kopfgneis. Beim Milchschorf handelt es sich nämlich um eine Form der Neurodermitis. Es bildet sich ein Ekzem auf der Haut des Babys, das einen starken Juckreiz verursacht. Kratzt das Baby zu stark, sodass die Krusten von der Haut gelöst werden, kann es zu Entzündungen kommen. Milchschorf sollte in jedem Fall vom Kinderarzt behandelt werden. Daher ist es wichtig, Kopfgneis und Milchschorf voneinander zu trennen.

Die wichtigsten Unterschiede im Überblick:

  • Kopfgneis beginnt viel früher als Milchschorf, nämlich schon in den ersten Lebenstagen oder -wochen. Milchschorf erst mit drei Monaten.
  • Die Schuppen des Kopfgneis sind talgig und weich. Der Milchschorf entwickelt harte Krusten.
  • Kopfgneis bemerkt das Baby nicht, Milchschorf verursacht dagegen starken Juckreiz.

Eltern sollten bei Unsicherheit ihr Baby in jedem Fall bei einem Kinderarzt vorstellen, um sicherzugehen, dass lediglich Kopfgneis und nicht Milchschorf vorliegt.

Kopfgneis beim Baby behandeln


Eigentlich ist es nicht nötig, Kopfgneis zu behandeln. Die Schuppen verursachen normalerweise keinerlei Beschwerden beim Baby. Nur in seltenen Fällen kommt es zu Komplikationen, beispielsweise einer Folgeinfektion mit Bakterien oder Pilzen. Die Schuppen werden auch nicht mehr oder weniger, wenn sie mit Cremes oder Lotionen behandelt werden. Allerdings können äußere Faktoren das Ausbreiten von Kopfgneis begünstigen, beispielweise zu trockene oder zu feuchte Raumluft und Wärme.

Da sich Kopfgneis bei manchen Babys jedoch sehr stark ausbreitet, entsteht bei den Eltern der Wunsch, die Schuppen aus ästhetischen Gründen zu entfernen. Dies ist möglich, solange man dabei sorgsam vorgeht.

Kopfgneis beim Baby entfernen


Zunächst einmal sollten die Hautschuppen keinesfalls abgezupft werden. Denn bei dieser Art der Entfernung kann die Kopfhaut geschädigt werden; im schlimmsten Fall kommt es zur Narbenbildung.

Um Kopfgneis zu entfernen, sollten Eltern die betroffenen Stellen mit Öl aufweichen. Dafür kann beispielsweise ein handelsübliches Olivenöl verwendet werden oder auch Babyöl ist gut geeignet, um Kopfgneis zu behandeln. Wenn das Öl ausreichend eingezogen ist, können die Schüppchen durch Streichbewegungen mit einer weichen Babybürste sanft entfernt werden.

Tipp: Weichen Sie die Kopfhaut Ihres Babys über Nacht mit Öl auf. Dafür wird die Kopfhaut abends vor dem Zubettgehen mit Öl eingerieben, sodass das Öl über Nacht ausgiebig einwirken kann.  Am nächsten Morgen waschen Sie Ihrem Baby mit einem milden Babyshampoo die Haare. Dabei sollten sich die unschönen Hautschuppen leicht lösen.

Es gibt eine Reihe homöopathischer Mittel, die das Abklingen von Kopfgneis begünstigen können. Die Präparate werden als Globuli oder Tabletten verabreicht und sind in Apotheken frei verfügbar. Der behandelnde Kinderarzt kann Eltern hierzu beraten.

Fazit: Kopfgneis


Kopfgneis ist kein Grund zur Besorgnis. Es handelt sich lediglich um eine Talgüberproduktion, die sich ganz von alleine zurückbildet. Betroffene Babys leiden unter Kopfgneis so gut wie gar nicht, weswegen die Hauterkrankung nicht unbedingt therapiert werden muss. Eltern, die die Hautschüppchen aus ästhetischen Gründen entfernen möchten, sollten dabei sehr vorsichtig vorgehen, und die Kopfhaut vorher mit Öl behandeln.

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Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren