Calcium ist insbesondere für die gesunde und stabile Entwicklung der Knochenstruktur verantwortlich. Außerdem wird das Mineral in folgenden wichtigen Bereichen des Körpers benötigt:

  • Herz
  • Nerven
  • Muskeln

Die Blutgerinnung und ein gesunder Herzrhythmus sind ebenfalls gefährdet, wenn der Körper nicht ausreichend mit Calcium versorgt wird. Das gilt auch für das ungeborene Kind: Es benötigt für die gesunde Anlage von Knochen und Zähnen Calcium.

Calciummangel in der Schwangerschaft


Im Laufe einer Schwangerschaft stellt der Körper der Mutter etwa 25 bis 30 Gramm Calcium für das Baby zur Verfügung. Kommt es während der Schwangerschaft zu einem Mangel, werden zunächst Depots im Körper der Mutter abgebaut, um das Ungeborene weiterhin ausreichend zu versorgen. Das bedeutet, dass das Calcium den Knochen entzogen wird. Der Knochenbau der Schwangeren wird dadurch geschwächt.

Calciummangel kann aber auch auf Kosten der Zahngesundheit gehen. Nicht umsonst gab es früher das Sprichwort, dass jede Schwangerschaft einen Zahn kostet. Gemeint war ein Calciummangel, der besonders in der Nachkriegszeit deutlich schwerer auszugleichen war: Beispielsweise waren calciumreiche Produkte damals bei weitem nicht so leicht verfügbar wie heute.

Außerdem führt der erhöhte Östrogenspiegel während der Schwangerschaft dazu, dass der Säuregehalt des Speichels erhöht ist. Der Zahnschmelz wird dadurch stärker angegriffen.

Calciumbedarf in der Schwangerschaft


Ein Calciummangel kann zu instabilen Knochen beim Kind führen. In der Schwangerschaft sollten Frauen daher darauf achten, ausreichend Calcium zu sich zu nehmen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.1 empfiehlt, in Schwangerschaft und Stillzeit 1.000 Milligramm Calcium täglich zu sich zu nehmen. Sehr junge schwangere Frauen unter 19 Jahren sollten sogar möglichst auf 1.200 Milligramm pro Tag kommen.

Gesund oder ungesund? Calciumlieferant Milch umstritten

Ist Milch nun gut oder schlecht für unsere Knochen? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Die einen setzen aufgrund der hohen Calciumdichte weiterhin auf Milch und deren Produkte, während andere den positiven Nutzen infrage stellen. Einer schwedischen Studie2 nach, könnte mit jedem Glas Milch die Gesamtsterblichkeit steigen.

Wer beim Thema Calcium auf Nummer sichergehen will, kann auch auf alternative Lebensmittel zurückgreifen. Gut geeignet sind beispielsweise Fisch, Nüsse, Hülsenfrüchte, Tofu und bestimmte Gemüsesorten. Schwangere können zudem in Wasser lösliche Calciumtabletten einnehmen, die in Apotheken und Drogeriemärkten erhältlich sind. Allerdings sollte die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln während der Schwangerschaft stets mit dem Frauenarzt besprochen werden.

Gute Calciumquellen


  • Spinat (100 g = 110 mg Calcium)
  • Fenchel (100 g = 110 mg Calcium)
  • Brokkoli (100 g = 80 mg Calcium)
  • Grünkohl (100 g = 150 mg Calcium)
  • Scholle (100 g = 60 mg Calcium)
  • Milch (250 ml = 414 mg Calcium)
  • Hüttenkäse (120 g = 75 mg Calcium)
  • Joghurt (120 g = 200 mg Calcium)
  • Tofu (100 g = 130 mg Calcium)
  • Studentenfutter (100 g = 80 mg Calcium)

Tipp: Eine weitere Möglichkeit, um den Calciumbedarf zu decken, ist calciumreiches Mineralwasser. Achten Sie auf einen Gehalt von über 150 mg/l.

Vitamin D fördert die Calciumaufnahme


Calcium wird besonders gut in die Knochen eingebaut, wenn ausreichend Vitamin D im Körper vorhanden ist. Vitamin D wird vom Körper produziert, und muss eigentlich nicht über die Nahrung aufgenommen werden, sofern die Haut genügend Sonnenlicht ausgesetzt ist.

Auch Bewegung unterstützt die Aufnahme von Calcium. Mit einem Spaziergang an der frischen Luft können schwangere Frauen also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Manche Frauen sind in der Schwangerschaft besonders lichtempfindlich und sollten ausgedehnte Sonnenbäder vermeiden, allerdings ist täglich eine Viertelstunde im Freien meist ausreichend, um die Vitamin D-Produktion anzukurbeln.

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Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren