Was ist Unfruchtbarkeit?


In der Medizin spricht man von Unfruchtbarkeit, wenn jemand nicht die biologische Voraussetzung für eine Schwangerschaft oder eine Zeugung hat. Es liegt beispielsweise eine Unfruchtbarkeit beim Mann vor, wenn dieser keinerlei Samen produziert. Bei einer Frau kann eine angeborene Fehlbildung der Eileiter einer der Gründe für Unfruchtbarkeit sein. Liegt eine völlige Unfruchtbarkeit vor, kann das Paar keinen Nachwuchs zeugen.

Fruchtbarkeitsstörungen verteilen sich mit jeweils 30 bis 40 Prozent gleichmäßig auf Männer und Frauen. Bei den übrigen Fällen ist die Ursache unbekannt oder beide Partner sind gleichermaßen betroffen. Bei einem unerfüllten Kinderwunsch ist es daher wichtig, dass sich sowohl die Frau als auch der Mann untersuchen lassen.

Oftmals handelt es sich jedoch um eine Fruchtbarkeitsstörung. Diese muss nicht permanent sein. In vielen Fällen können die Gründe für die Unfruchtbarkeit erkannt und medizinisch behandelt werden. Die Fruchtbarkeitsmedizin kennt heutzutage viele Methoden, um die Entstehung einer Schwangerschaft zu begünstigen. Allerdings gibt es nie eine Garantie für den Erfolg. Paare, die unter einem unerfüllten Kinderwunsch leiden, sollten sich daher auch damit auseinandersetzen, wie eine glückliche Zukunft ohne leibliche Kinder aussehen kann.

Scroll Table
Nach GeschlechtHäufige Gründe für Unfruchtbarkeit
Bei Männern:
  • Störungen beim Transport der Spermien
  • verminderte Spermienqualität oder -produktion
  • Hodenfehlfunktion
Bei Frauen:
  • altersbedingte Störungen
  • Störungen der Eireifung oder des Eitransports im Eileiter
  • Störungen des Hormonhaushalts
Bei beiden Partnern:
  • Entzündungen in den Fortpflanzungsorganen
  • Stress und Lebensführung
  • Schwierigkeiten in der Sexualität

Unfruchtbar oder nicht – welche Wartezeit ist normal?


Eine Frau kann nur an wenigen Tagen im Monat schwanger werden. Daher ist es durchaus normal, dass die Schwangerschaft auf sich warten lässt. Je häufiger das Paar Geschlechtsverkehr hat, desto besser stehen die Chancen, einen „Treffer“ zu landen. Dabei kann der Einsatz eines Eisprungkalenders oder Fruchtbarkeitsrechners nützlich sein.

Bleibt die ersehnte Schwangerschaft trotzdem länger als ein Jahr aus, ist es sinnvoll, einen Arzt hinzuziehen. In diesem Fall kann eine Fruchtbarkeitsstörung bei der Frau oder beim Mann vorliegen. Lediglich wenn eine mögliche Unfruchtbarkeit von vornherein bekannt ist, beispielsweise durch eine Erkrankung oder einen Unfall, sollte sich das Paar schon zu Beginn des Kinderwunsches bei einem Arzt Rat holen.

Stress als Fruchtbarkeitsfaktor


Bleibt die frohe Botschaft zunächst aus, muss nicht unbedingt eine Erkrankung oder dauerhafte Unfruchtbarkeit vorliegen. Es kann auch an einer vorübergehenden Unfruchtbarkeit liegen. Im Laufe ihres Lebens haben viele Menschen zwischenzeitlich unfruchtbare Phasen.

Oft wird eine vorübergehende Unfruchtbarkeit sogar gar nicht bemerkt, weil in dem Moment vielleicht gar kein Kinderwunsch besteht.

Häufige Gründe für Unfruchtbarkeit sind

  • viel Stress,
  • ein ungesunder Lebenswandel oder
  • psychischer Druck.

Manche Menschen sind davon stärker betroffen als andere. Das hat viel damit zu tun, wie sich die Lebensumstände individuell auswirken. Jeder Mensch geht mit mentalen und körperlichen Belastungen unterschiedlich um.

Die ausbleibende Schwangerschaft mag bei den Betroffenen Irritationen auslösen, die Reaktion des Körpers ist jedoch sinnvoll. Denn gerade für die Frau ist es wichtig, in der Schwangerschaft eine gewisse Gelassenheit und innere Ruhe zu entwickeln. Der Körper wartet darum lieber auf weniger hektische Zeiten.

Altersbedingte Gründe für Unfruchtbarkeit


Die Fruchtbarkeit verändert sich im Laufe des Lebens eines Mannes und einer Frau. Ab der Pubertät beginnt die fruchtbare Phase, die bei Frauen mit den Wechseljahren endet.
Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass die Fruchtbarkeit mit dem Alter stetig abnimmt. Auch schon vor den Wechseljahren tritt eine Schwangerschaft bei Frauen ab 35 Jahren in der Regel langsamer ein als bei Frauen Anfang 20. Ab 40 Jahren haben Frauen nicht mehr jeden Monat einen Eisprung. Damit nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ab.

Bei Männern ist dies ähnlich: Zwar können Männer auch im hohen Alter noch Kinder zeugen, ab dem 40. Lebensjahr lässt die Spermienqualität jedoch nach. Auch der Hormonhaushalt verändert sich. Damit wird es für Männer im Alter ebenfalls schwieriger, Nachkommen zu zeugen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren