Bei den U-Untersuchungen werden dem Kind mitunter Impfungen gegeben sowie Motorik, Sehen und Hören getestet.

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Die U1 - Willkommen im Leben


Kurz nachdem ein Kind das Licht der Welt erblickt, steht schon die erste U-Untersuchung an. Der Säugling wird gemessen und gewogen. Dann überprüfen Ärzte und Hebammen, ob wichtige Funktionen wie das Herz-Kreislaufsystem und die Atmung stimmen.

Mit dem sogenannten APGAR-Wert dokumentiert man den allgemeinen Zustand des Kindes nach der Geburt. Dabei werden für folgende fünf Aspekte Punkte vergeben:

  • Pulsfrequenz
  • Reflexe
  • Aussehen (Hautfarbe)
  • Atmung
  • Muskeltonus

Ein Baby mit neun bis zehn Punkten gilt als „optimal lebensfrisch“, eines mit sieben bis acht Punkten als „normal lebensfrisch“. Bei einem Wert von fünf bis sechs auf der Skala spricht man von einem leichten Depressionszustand. Das kommt jedoch auch bei vollständig gesunden Kindern vor und ist zunächst kein Grund zur Besorgnis.

Die Geburt ist eben auch für Babys anstrengend. Nur bei Werten unter fünf Punkten werden unter Umständen unterstützende Maßnahmen (zum Beispiel: Atemunterstützung) nötig.

Zur Vorsorge gehört auch die Gabe von Vitamin K, das wichtig für die Blutgerinnung ist. Säuglinge haben nicht selten einen Vitamin-K-Mangel, der zu Hirnblutungen führen kann. Es kann jedoch auch in Tablettenform oder als Öl von den Eltern selbst zu Hause verabreicht werden.

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Die U2 - Von Kopf bis Fuß


Bei der U2 handelt es sich um die erste kinderärztliche Grunduntersuchung. Teil dieser U-Untersuchung ist eine Blutuntersuchung, die spätestens am vollendeten dritten Lebenstag erfolgen muss. Je nachdem wie lange Mutter und Kind im Krankenhaus verbleiben, wird dort gleich die zweite U-Untersuchung vorgenommen.

Wer zu diesem Zeitpunkt nicht in der Geburtsklinik ist, muss sich dafür einen Kinderarzt organisieren. Viele Ärzte bieten an, für die U2 zu der jungen Familie nach Hause zu kommen.

Abgesehen von dem Bluttest kann der restliche Teil der U2 bis zum 10. Lebenstag erfolgen. Der Kinderarzt untersucht den gesamten Körper des Kindes, also alle Organe, das Knochengerüst und den Mund. Außerdem überprüft er die Funktion der Sinnesorgane.

Wissenswert:

Ab der zweiten Woche wird empfohlen, Kindern Vitamin D zu verabreichen, da dieses wichtig für den Knochenbau ist. Hinzu kommt Fluorid, das für den Aufbau von Zahnschmelz eine große Rolle spielt. Der Kinderarzt informiert die Eltern im Rahmen der U2 über diese beiden Präparate.

Zudem erfolgt eine Beratung der Eltern im Hinblick auf die nächsten Wochen. Besprochen werden Themen wie Stillen, Passivrauchen, Verdauung und die Entwicklung des Kindes.

Die U3 - Zum ersten Mal beim Kinderarzt


In der vierten bis fünften Lebenswoche findet die U3 statt. Diese U-Untersuchung führt der gewählte Kinderarzt durch. Das Baby ist nun einen Monat auf der Welt und der kleine Körper verändert sich rasant. Bei der U3 untersucht man daher die Entwicklung des Kindes etwas genauer:

  • Kann das Baby gut sehen und hören?
  • Haben alle Organe ihre Funktion übernommen?
  • Gibt es Fehlstellungen im Skelett?

Im Beratungsgespräch geht es nun vornehmlich um die Ernährung des Babys sowie um anstehende Impfungen. Treten in der Babypflege Schwierigkeiten oder Überforderung auf, sollten Eltern sich nicht scheuen, diese offen anzusprechen.

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Die U4 - Die Impfung steht an


Die U4 findet zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat statt. Wie in der U3 überprüft der Kinderarzt auch bei dieser U-Untersuchung das Seh- und Hörvermögen des Kindes. Außerdem werden alle Bewegungsabläufe genauer betrachtet. Gleichzeitig ist die U4 ein Impftermin. Vorgesehen sind die ersten Schutzimpfungen gegen

  • Diphtherie,
  • Wundstarrkrampf (Tetanus),
  • Haemophilus Influenzae (Hib),
  • Hepatitis B,
  • Kinderlähmung (Polio),
  • Keuchhusten (Pertussis),
  • und Pneumokokken.

Für all diese wird ein Kombinationsimpfstoff verabreicht. Das Baby erhält in der Regel zwei Spritzen.

Wissenswert:

In Deutschland herrscht keine Impfpflicht, die Entscheidung liegt daher allein bei den Eltern.

Zum Zeitpunkt der U5 ist das Baby bereits ein halbes Jahr alt, es kann nun schon greifen und sich gezielter bewegen. Vielleicht ist es schon kein Stillkind mehr, sondern erhält Brei. Manche Kinder zahnen bereits.

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Die U5 - Zähne, Augen, Hände


Auch in dieser U-Untersuchung geht es um die Motorik des Kindes. Der Kinderarzt überprüft beispielsweise, ob das Baby sich vom Rücken auf den Bauch drehen kann; ob die Koordination zwischen Augen und Händen funktioniert. Der Kinderarzt berät außerdem zur Zahnpflege und klärt über Unfallgefahren für Kinder in diesem Alter auf. Auch die weiteren Impfungen werden besprochen.

Die U6 - Schon so gross


Bei der U6 ist das ehemals Neugeborene schon fast ein Kleinkind, denn die sechste U-Untersuchung findet statt, wenn das Kind etwa ein Jahr alt ist. Neben den üblichen Checks zur Motorik, dem Hören und Sehen geht es nun verstärkt um das allgemeine Verhalten und die sprachliche Entwicklung des Kindes. Nach den abschließenden Impfungen aus der U4, stehen in dieser Zeit die nächsten Impfungen an:

Der Kinderarzt berät die Eltern zur weiteren Vorgehensweise.

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U-Untersuchungen: Wichtig bis in die Jugend


Während die meisten Eltern die U-Untersuchungen noch im ersten Lebensjahr regelmäßig wahrnehmen, fällt die Rate bei den folgenden Gesundheitschecks stark ab. Die geplanten Untersuchungen für das zweite bis fünfte Lebensjahr (U7 bis U9) sollten jedoch nicht vernachlässigt werden, denn erst jetzt kann der Arzt das Hör- und Sehvermögen, die Motorik und Sprachentwicklung wirklich gezielt testen.

Damit können Defizite, durch die der Schulbeginn erschwert würde, frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Schon gewusst?

Die U-Untersuchungen gibt es schon seit den frühen 1970er Jahren. Das Vorsorgeangebot ist immer weiter ausgebaut worden. Seit 2006 gehören auch die U7a, U10, U11 und J2 zu den regulären U-Untersuchungen, bei denen man Sozialisations-, Entwicklungs- und Verhaltensstörungen überprüft. Bei Jugendlichen (U11 und J2) geht es später um Themen wie Gewichtsprobleme, Suchtverhalten und Sexualität.

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Barbara Ward Barbara Ward ist freie Autorin der Redaktion. Sie studierte Medienwissenschaften und Journalismus in Köln und Berlin. In Gesundheitsfragen kennt sie sich aus, denn sie schreibt schon seit vielen Jahren für Fachverlage, Medizin-Websites und Krankenversicherungen. Eine ausgewogene Perspektive und fundierte Recherche liegen ihr im Sinne der Leser besonders am Herzen. Barbara Ward Autorin kanyo® mehr erfahren